MOMOFOKO
Musiker
Veröffentlicht am 17. April 2013
Erzählt doch bitte etwas über Euch selbst.
MOMOFOKO kommt aus Malmö im Süden Schwedens. Die meisten von uns sind hier auch aufgewachsen, abgesehen von Hugo, er kommt aus einem kleinen Dorf, das tief in den nördlichen Wäldern von Schweden liegt. Deshalb hat er auch mehr Bart als wir anderen. (lacht) MOMOFOKO wurde in einer wilden Nacht vor den Türen eines abgefahrenen Techno-Schuppens in Kopenhagen gegründet. Die eigentliche Intention dort war, Indierock live mit elektronischer Club-Musik zu mischen. Die Band ist in vielerlei Hinsicht eine Reflexion von Malmö und viele der Musiker dort haben einen Hang zu Upbeat und zum Tanzen. Ein guter Ort also für Clubs und Club-Musik.
Worum geht es auf Eurem neuen Album "Movement"?
In "Movement" geht es um unsere Entwicklung als Band - hauptsächlich was die vergangenen 12 Monate angeht. Wir hatten viel mit touren, Songwriting und den Aufnahmen um die Ohren und wir haben versucht, dieses Gefühl in ein Album zu übertragen. Das war manchmal sehr hektisch, aber wir sind als Band daran gewachsen und haben viel über uns selbst und den Prozess des Songwritings gelernt. Wir haben uns entschieden, das meiste vom Album selbst aufzunehmen und haben dabei viele wichtige Erfahrungen sammeln können, also ist es zumindest zum Teil so etwas wie das Erbe unserer Entwicklung. "Movement" ist in gewisser Weise erwachsener als unsere frühen Sachen, es ist dynamischer und auch härter. Wir sind zu einem viel elektronischeren Sound übergegangen, aber unser Ziel ist es immer noch Club-Musik mit Live-Instrumenten zu mischen - und natürlich die Leute zum Tanzen zu bringen.
Ihr seid natürlich in Schweden sehr bekannt, aber auch in Deutschland habt ihr eine große Fangemeinde. Wie erklärt Ihr Euch diese Erfolg grade hier in Deutschland?
Wir haben oft das Gefühl, dass uns die Leute nicht richtig einordnen können - wir sind zu Indie um Mainstream zu sein und zu Mainstream um Indie zu sein. Aber in Deutschland ist grade das den Leuten egal und viele Radiosender und Zeitschriften von beiden Seiten, also Indie und Mainstream haben Interesse an unserer Musik. Und dann haben wir in Deutschland natürlich auch viel gespielt, sowohl auf großen Bühnen, wie auch in kleinen Clubs, und was das angeht gibt es keine bessere Möglichkeit um Freunde und Fans um sich zu scharen. Deutschland scheint eine ganz andere Tradition bezüglich Live-Musik zu haben als die meisten anderen Länder. Die Deutschen haben kein Problem damit, in einen Club zu gehen und zu einer Band zu tanzen, die sie nie zuvor gehört haben. Diese Einstellung ist absolut perfekt für MOMOFOKO.
Deutschland scheint eine ganz andere Tradition bezüglich Live-Musik zu haben als die meisten anderen Länder.
Betrachten man die lange Zeit, die Ihr für das Aufnehmen und abmischen von "Movement" gebraucht habt, ist das Album recht kurz – es beinhaltet nur neun Lieder. Braucht Eure Kreativität einen kleinen Schubser, oder war es Absicht, dass das Album kurz gerät?
In gewisser Weise ist jedes MOMOFOKO-Album ein Statement. Unsere Tracks sollen intensiv sein und wir wollen nicht, dass die Fans nach Ende des Albums völlig fertig sind. Wenn man 35 Minuten lang wie ein Verrückter tanzt braucht man einfach eine Pause um nicht zu dehydrieren - und wir sorgen uns sehr um die Gesundheit unserer Fans.
Wie läuft der kreative Teil bei Euch ab? Ist das ein geordneter Prozess, oder klimpert Ihr ein bisschen auf den Instrumenten und nehmt dann den Gedanken auf, der am besten war?
Alle Bandmitglieder sind Teil des Prozesses und jeder steuert seinen Teil zu einem Track bei. Normalerweise kommt jemand mit einer neuen Idee zu den Proben, einer Melodie oder einem Akkord und dann spielen wir damit ein bisschen herum, um zu sehen, ob was daraus wird. Manchmal ist dann nach einer Stunde ein neuer Song fertig und manchmal tüfteln wir monatelang daran herum. Und dann geben wir es dem Produzenten. Es ist schon ein kleines Abenteuer, wenn MOMOFOKO sich eines neuen Songs annimmt.
MOMOFOKO
Wenn Ihr die freie Wahl hättet, für meinen Auftritt mit welchem Musiker würdet Ihr über Leichen gehen?
Einer der Helden, den wir alle verehren ist Prince, also würde die Wahl wahrscheinlich auf ihn fallen. Die Frage ist eher, wen wir dafür umbringen würden. Oder... Stell' Dir MOMOFOKO zusammen mit den Beatles auf der Bühne im Wembley Stadion vor! Drei Schlagzeuge, zwei Bässe, vier Gitarristen, fünf Sänger und vier Synthesizer? Könnte das schief gehen?! (lacht)
Wie hart ist das Tour-Leben?
Wir finden es großartig aufzutreten und sind auch untereinander alle enge Freunde, daher ist es die meiste Zeit ohnehin das reinste Vergnügen. Aber natürlich ist man angefressen, wenn jemand in Deinen Koffer kotzt oder die Klimaanlage im Bus für 14 Stunden ausfällt, aber ansonsten sind die Auftritte unsere Lieblingsbeschäftigung.
Wie sieht Euer Alltag jenseits der Musik aus? Habt Ihr Hobbies?
Wir hängen die meiste Zeit zusammen ab. Wenn wir nicht grade neue Lieder schreiben, aufnehmen oder proben, haben wir anderes zu tun. Wir haben unser eigenes Label, "Electric Nonsense", und in Schweden machen wir von der Promotion bis zur Suche des Regisseurs für das nächste Musik-Video alles selbst. Auch das Kontaktieren von Programmchefs, damit sie unsere neue Single spielen, gehört dazu. Aber natürlich brauchen wir auch manchmal eine Auszeit und machen Sachen, die mit MOMOFOKO überhaupt nichts zu tun haben. Unter uns sind ein paar Mode-Fans und wir widmen natürlich auch unseren halb-vernachlässigten Familien und Freunden ein wenig Zeit. Wir haben auch alle Spaß an Golf und Knoblauch-Sauce.
Wir wollen eine lebensgroße Figur von Karlheinz Stockhausen aus Käse und ausgedienten Gitarren-Saiten basteln.
Was ist Euer nächstes großes Projekt?
So viel wir können live zu spielen, ein Musik-Video für die nächste Single zu machen und eine lebensgroße Figur von Karlheinz Stockhausen aus Käse und ausgedienten Gitarren-Saiten zu basteln. Und danach machen wir uns dann an das neue Album.
Beatles oder Stones?
Beatles. Stoned Beatles. Oder Beaten Stones? Nein, auf jeden Fall Stoned Beatles!
Habt Ihr eine Lebensweisheit für uns?
In Schweden haben wir ein tolles Sprichwort: Om du har ett paraply i röven, fäll inte upp det. Das bedeutet: Wenn Du einen Regenschirm im Arsch hast, spann' ihn nicht auf! Daran sollte sich jeder halten.
- 19.04.13 Rostock - Ziwschenbau
- 20.04.13 Berlin - Magnet
- 22.04.13 Kiel - Prinz Willy
- 24.04.13 Duisburg - Alte Feuerwache
- 25.04.13 Oberhausen - Druckluft
- 26.04.13 Aachen - Jakobshof
- 27.04.13 Solingen - Waldmeister
- 29.04.13 Frankfurt - Nachtleben
- 01.05.13 Stuttgart - Cafe Galao
- 04.05.13 Reutlingen - Campusfest
- 24.05.13 S-Kalmar - Lilla Klubben
- 01.06.13 Darmstadt - Schloßgrabenfest
- 20.06.13 Brandenburg - HdO
- 21.06.13 PL-Cz?stochowa - Frytka Off Festival
- 22.06.13 Bischofswerda - East Club
- 31.08.13 Fischbachtal – Nonstockfestival