Keshav
Sänger der TIMID TIGER
Veröffentlicht am 6. April 2012
Erzähl uns doch bitte etwas über Dich selbst – wo wurdest Du geboren, Deine Familie etc?
Ich wurde hier in Deutschland geboren, aber wir sind dann bald nach Indien gezogen. Dort habe ich dann auch meine ersten Schuljahre verbracht. Wir hatten eine Wohnung nur 100 Meter vom Strand entfernt. Mein Vater ist auch Musiker (Percussionist) und hatte damals viele Jobs in Europa. Das war auch mit ein Grund dafür, dass wir wieder zurück nach Deutschland gezogen sind. In Köln habe ich dann meinen Schulabschluss gemacht und die Band gegründet.
Was macht Deine Arbeit aus – wie sieht Dein Alltag aus?
Ich komponiere Stücke. Am liebsten für meine eigenen Projekte, aber manchmal auch für Filme oder andere Künstler. Wir haben uns ein eigenes Studio in Köln aufgebaut, da kann ich jeden Tag Ideen aufnehmen und produzieren. Manchmal habe ich allerdings Tage an denen nichts geht und dann denke ich, ich muss bald Baumwolle pflücken oder so. Doch ich weiss mittlerweile, dass sie dann meist doch kommt. Die Idee. Meistens ist diese erlösende Idee - nach längerer Zeit der Kreativlosigkeit - umso besser. Oft habe ich aber auch zu viele Ideen und verliere den Überblick und schaffe dann gar nichts. Aber das ist alles nicht so schlimm, denn ich mache ja das was ich liebe! Musik und Texte.
"Ich mache das, was ich liebe! Musik und Texte"
Was ist/war Dein bestes Projekt?
Das ist unser aktuelles Album "The Streets Are Black". Es ist einfach die beste Platte die wir bis jetzt gemacht haben. Für mich war das Texten auch sehr wichtig. Ich habe so die Trennung einer 7 Jahre langen Beziehung verarbeiten können. Musikalisch ist "The Streets Are Black" sehr frei geworden. Wir haben einfach das gemacht, was aus uns heraus kam, ohne daran zu denken was dann damit passiert. Auch ohne daran zu denken ob es hier ins Radio passt oder ob es die Menschen mögen werden die unsere alten Sachen mochten oder so.
Keshav
Was ist Dein nächstes Projekt?
Wir arbeiten schon an neuen Songs für die nächste Timid Tiger Platte. Ich hab aber auch ein paar Stücke während meiner letzten Indienreise geschrieben, die ich zwischendurch als eine Art Reisetagebuch in EP-Form veröffentlichen möchte. Vielleicht fliege ich noch mal hin, um dafür ein paar Aufnahmen mit indischen Musikern zu machen.
Wie lautet Dein Lebensmotto?
Entschleunigung.
Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?
Den Schnäutzer kann er wirklich gut tragen. Er ist halt auch kein Angeber. Sehr natürlich. Dem kauf ich das ab!
"Den Schnäuzer kann er wirklich gut tragen"
Was würdest Du tun, wenn Du nur noch einen Tag zu leben hättest?
Einen Farewell-Song schreiben und was leckeres kochen. Man darf so einen letzten Tag auch nicht überbewerten, sonst nimmt man sich zuviel vor und schafft dann hinterher gar nichts. So ist das übrigens auch generell im Leben (Eine Weisheit von Guru Keshav).
Welche magische Kraft hättest du gerne, wenn Du eine wählen könntest?
Ich würde gerne so singen können wie Freddy Mercury. Das war ein Superheld mit magischen Kräften.
Freddy Mercury war ein Superheld mit magischen Kräften
Gibt es etwas, ohne das Du nicht leben kannst?
Rauschen in den Ohren, Traurigkeit, Ängste und Sorgen. Das gehört alles dazu. Sonst wärs ja viel zu langweilig.
Gibt es noch etwas, dass Du unbedingt mitteilen möchtest?
Wir sind im Mai mit unserem neuen Album "The Streets are Black" auf Tour, das sollte man auf keinen Fall verpassen!