Günes Seyfarth

Mamikreisel-Gründerin

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 5. Februar 2013

Frau Seyfarth, Sie sind die Verantwortliche von Mamikreisel. Wie kam es zu der Idee?

Eine Geschäftsführerin von Kleiderkreisel und ich kennen uns. Wir saßen zusammen und erzählten von unseren Erfahrungen. Kleiderkreisel hat Mamis, die sich nicht mehr wohl fühlen. Ich mag keine überfüllten Offline-Flohmärkte für Kindersachen. So kam auf die Idee, etwas eigenes zu machen, wo sich Mamis wohlfühlen und ohne Stress nach gut erhaltenen Sachen suchen können - Mamikreisel entstand.

Wie lange gibt es den Mamikreisel schon und wie funktioniert das Prinzip? Für wen ist es gemacht?

Mamikreisel gibt es seit dem 22.Oktober 2012. Hier können Mamis privat tauschen, verkaufen und verschenken. Wir erheben keine Gebühren, sondern finanzieren uns über die Werbung. Mamikreisel richtet sich an die moderne Mami. Mamis, die sich nicht mehr zerteilen zwischen den Aufgaben, sondern sich bewusst für und gegen das entscheiden, was sie wollen. Mamikreisel funktioniert nach dem Social Shopping Prinzip. Es gibt genug gut erhaltenes und nicht mehr gebrauchtes, was andere Mamis für ihre Kinder brauchen können.

Wie sieht der typische Arbeitsalltag bei Ihnen aus?

Mails checken und beantworten, auf Facebook überzeugende Ideen und Artikel posten, mit Kooperationspartnern sprechen, um meinen Mamis tolle Angebote zu ermöglichen, Kampagnen wie die aktuelle Patchwork-Kampagne, vorbereiten und umsetzen, neue Ideen und Projekte überlegen und dafür sorgen, dass auf www.mamikreisel.de alles reibungslos funktioniert.

"Mir gefällt am Beste, dass auf Mamikreisel die Artikel der Mamis eine Geschichte bekommen."

Was gefällt Ihnen persönlich bei Ihrem Projekt am besten? Nehmen Sie selbst am Kleiderkreisel teil?

Mir gefällt am Beste, dass auf Mamikreisel die Artikel der Mamis eine Geschichte bekommen. Wenn hier eine Mami einen Artikel haben will und anfragt, bekommt sie häufig die Geschichte dazu. Dass der Pulli ein Spontankauf im Urlaub auf Sardinien war, weil er so schön bunt sei, es ihn aber nicht in einer größeren Größe gegeben hatte und man den aber dann nur zweimal anziehen konnte und jetzt noch das Herz blutet, weil er ja so schön ist.

"Ich habe meinen Fahrradanhänger auf Mamikreisel erkreiselt..."

Ich habe meinen Fahrradanhänger auf Mamikreisel erkreiselt und demnächst kommt wahrscheinlich ein Kinderfahrrad dazu.

Wenn Sie einen anderen Beruf hätten wählen müssen, welcher wäre das? Oder welche andere Berufswahl wäre eine Alternative für Sie?

Ich wäre Köchin geworden. Ich koche und backe für mein Leben gern. Und das am liebsten für ganz viele Menschen, die mir am Herzen liegen.

Erzählen Sie doch bitte etwas über sich selbst – wo wurden Sie geboren?

Ich wurde in Nürnberg geboren. Während meines Studiums ging ich dann für ein Jahr nach Sevilla, um Marketing zu studieren. Dort lernte ich, wie Lebensfreude im Alltag aussehen kann. Mit Siesta, gutem Essen, leckeren Getränken und Freunden. Zum Ende meines Studiums war ich ein halbes Jahr in New York. New York ist wahnsinnig inspirierend. Ich liebe diese Energie dort. Sie inspiriert mich heute immer noch. Danach ging es schon nach Mühldorf und jetzt nach München, wo ich mich meinem Mann und meinen zwei Söhnen lebe.

Was ist die Lieblingslocation in Ihrer Stadt?

In Nürnberg: Das Cafe Bar Celona nahe Hauptmarkt. Es hat ein tolles Frühstücksbuffet, liegt direkt am Fluss und von dort aus kann man gut zu einem Spaziergang zur Burg und durch die Stadt starten. Außerdem: Das Parkhaus in der Adlerstraße. Von der obersten Ebene aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Burg.

In Sevilla: Plaza de la Nueva - auf einer der Banken sitzen und sich von dem spanischen Temperament um einen inspirieren lassen.

In New York: Die Sky Bar im Rockefeller Center - ein wunderbarer Ort, um nach einem aktiven Tag in New York die Eindrücke zu verarbeiten und das Empire State Building zu sehen. Und einen Käsekuchen vom Cafe Venieros. Obwohl es in News York mehrere Lieblingslocations gibt.

In München: Durch die Straßen im Glockenbach-Viertel schlendern und die kleinen Läden anschauen (lächelt).

Wohin gehen Sie, wenn Sie einen perfekten Abend mit Freunden verbringen möchten?

Ich liebe das Kino. Ein perfekter Abend mit Freunden ist ein tolles Essen in einer gemütlichen Atmosphäre und dann ab ins Kino und danach in eine Bar und über den Film sprechen und philosophieren.

Mit was kommen Sie gar nicht zurecht – sei es im Beruf oder privat?

Mit der Engstirnigkeit von Menschen. Es gibt meistens mehr als eine Lösung zu allem. Wichtig ist, wie stark man die Idee verfolgt. Es nervt mich, wenn jemand nur seine Lösung als die einzig richtige ansieht und andere Meinungen nicht zulässt und verstehen will.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Zielorientiert, emotional, visionär.

Was würden Sie tun, wenn Sie nur noch einen Tag zu leben hätten?

Ich würde ans Meer gehen und einen schönen Tag am Meer mit meiner Familie verbringen.

Welche magische Kraft hätten Sie gerne, wenn Sie eine wählen könnten?

Die Zeit zu stoppen. Wenn man genug Zeit hat, kann man alles schaffen. Und da das nicht geht, muss man sich eben entscheiden (lächelt).

Wer oder was ist Ihnen im Leben am wichtigsten?

Meine Familie und meine Freunde sind mir am wichtigsten. Und bei was ist es die Möglichkeit des Träumens. Ohne die wäre mein Leben weniger bunt.

Gibt es zusätzlich etwas, für das Sie sich besonders engagieren?

"Ich mache mir sehr viele Gedanken darüber, wie man die Verschwendung und Verschmutzung unserer Rohstoffe verringern kann."

Ich habe eine eigene Kinderkrippe und einen Kindergarten in München auf ehrenamtlicher Basis gegründet. Ansonsten ist mir das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig. Ich mache mir sehr viele Gedanken darüber, wie man die Verschwendung und Verschmutzung unserer Rohstoffe verringern kann. Und das beginnt nunmal schon bei den Kindern. Wer weiß, vielleicht ist es ein nächstes Projekt (lächelt).

Gibt es noch etwas, dass Sie unbedingt mitteilen möchten? Gibt es z.B. demnächst irgendwelche Mamikreisel-Aktionen, auf die wir gespannt sein dürfen?

Auf jeden Fall: Seit heute gibt es die große Charity-Aktion auf Mamikreisel. Wir sammeln Decken für einen guten Zweck und rufen daher bundesweit auf. - Mehr auf www.mamikreisel.de/patchwork