Füenf

Musiker

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 11. Dezember 2012

Erzählt doch bitte etwas über Euch selbst.

Wir sind Justice (Christian Langer), Pelvis (Jens Heckermann), Memphis (Patrick Bopp), Little Joe (Kai Podack) und Dottore Basso (Francesco Cagnetta). Bis auf unser Nesthäkchen Little Joe – er muss irgendwann in den 80ern zur Welt gekommen sein – wurde wir alle um das Jahr 1970 herum geboren, der eine früher, der andere später. Wir sind alle in Baden-Württemberg geboren und dort hängen geblieben. Bis auf Dottore Basso – er ist gelernter Mafioso – haben alle irgendeine Form von Musik und Instrumenten studiert und diese Berufe auch ausgeübt.

Warum singt Ihr a cappella? Hat es sich einfach so ergeben, oder bezweckt Ihr damit etwas Bestimmtes?

Tatsächlich hat es sich einfach so ergeben. Vielleicht wollten wir auch einfach nach den Konzerten keine Instrumente mehr abbauen. Unsere Instrumentenskala deckt so ziemlich alles ab – Klavier, Bass, Klarinette, Schlagzeug, Gitarre – da war es naheliegend, dass man dringend Musik ohne Instrumente machen möchte!

Euren Stil würde man vergleichen mit den „Prinzen“, oder „Ganz Schön Feist“. Wer sind Eure musikalischen Vorbilder?

Wir klingen nicht wie die Prinzen – was vor allem daran liegt, dass wir alle Frontsänger von diversen Pop/Rock Bands waren und nicht aus einem Knabenchor stammen – und erst recht sind wir meilenweit von „Ganz Schön Feist“ entfernt. Wir haben schon immer gemacht worauf, wir Lust hatten. A Cappella ist für uns nur eine Form Musik zu machen, keine Philosophie. Jeder von uns bringt einen anderen musikalischen Background  mit in die Band, deshalb kommen die Einflüsse eher aus dem Punk, Reggae, Pop, Rock, Alternative und Jazz. Vorbilder haben wir keine. Wir machen unser eigenes Ding und haben uns immer eher als Band ohne Instrumente gesehen, weniger als A Cappella-Gruppe.

Wir haben schon immer gemacht worauf, wir Lust hatten.

Eure Süddeutschland-Hymne „Mir im Süden“ habt Ihr in einer Stuttgarter Straßenbahn publiziert. Warum?

Wir wollten einfach eine andere Form der CD-Präsentation wählen und den Fans etwas bieten, das sie in schöner Erinnerung behalten. Wir wurden alle ganz schön durcheinander geschüttelt und hatten viel Spaß. Näher können Musiker und Fans nicht zusammenrücken. Das war toll! Aus dieser Bahnfahrt entstand ja dann auch die Idee, Haltestellen zu besingen. Heraus kam die  CD „Haltestellenlieder“ mit ca. 100 besungenen Haltestellen aus Stuttgart und der ganzen Welt.

Ihr habt inzwischen acht Alben veröffentlicht. Woher kommen Eure Ideen?

Füenf haben das Glück, dass jeder in der Gruppe Instrumentalist, Komponist und Texter ist. Bei einer Band voller Songwriter geht einem nie das Material aus. Einiges entsteht aber auch einfach bei langen Autofahrten oder bei ausartenden Soundchecks und einem Glas Bier zu viel an der Hotel Bar.

Füenf

Mit „Wulle Sparstrumpf“ habt Ihr auch ein politisches Statement abgegeben, Euch aber, wenn man sich die Youtube-Kommentare ansieht, bei vielen Fans unbeliebt gemacht. Warum? Ist politische Satire nicht witzig?

Man darf Kommentare auf Youtube nicht überbewerten. Erstens sind das ja nur eine Hand voll und zweitens ist es ja kein Durchschnitt, sondern sehr einseitig. Menschen, denen etwas gefällt, genießen es, freuen sich und fertig. Menschen, die etwas zu motzen haben, motzen halt. So ist das. Aber seien wir mal ehrlich, um einen Kommentar zu einem Video zu schreiben, muss man sich ja erst mal anmelden und einloggen und so weiter. Das ist so ein großer Aufwand, wer macht sich so große Mühe um etwas Negatives loszuwerden? Profilneurotiker! Wer braucht die? Keiner! Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen, das zählt.

Angenommen, Ihr hättet die freie Wahl – mit welchem Musiker würdet Ihr gern mal auf der Bühne stehen?

Oh je, einfach nur rumstehen? Gute Frage! Das reicht von Bob Marley bis Elvis!

Wie sieht Euer Alltag jenseits der Musik aus?

Das ist natürlich von Mann zu Mann unterschiedlich. Unser aller Alltag ist vorwiegend bestimmt durch die Musik und neben Familie, Freundin, Freund, Haushalt und Freundschaften pflegen bleibt nicht viel Zeit für andere Dinge

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Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen, das zählt.

Was ist Euer nächstes großes Projekt?

Im Frühjahr 2013 wird es eine kleine „Füenf singen Kriwanek“-Tour geben. Wir sind momentan im Studio und nehmen Songs des vor knapp zehn Jahren verstorbenen Schwabenrockers Wolle Kriwanek auf und bringen diese dann zusammen mit eigenen Welterfolgen auf die Bühne. Im Herbst 2013 gibt es dann wieder neue eigene Songs.

Beatles oder Stones?

Definitiv Beatles oder Stones!

Gibt es noch etwas, das Ihr unbedingt mitteilen möchtet; eine finale Weisheit?

Wer unsere Shows verpasst, hat unsere Shows verpasst!