Elmar Imanóv

Filmemacher und Preisträger

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 23. Juni 2012

Du hast den dritten Preis beim Studentenoscar 2012 in Los Angeles erreicht. Was bedeutet diese Errungenschaft für Dich?

"Der Studentenoscar bedeutet in erster Linie in Hollywood dabei zu sein."

Der Studentenoscar bedeutet in erster Linie in Hollywood dabei zu sein. Es gibt ein 5-tägiges Programm mit Besuchen der Verbände und Treffen mitgestandenen Filmemachern: Autoren, Regisseure und Bildgestaltern. Es ist eine sehr interessante Zeit gewesen. Natürlich ist es auch ein Gefühl der Freude, wenn der Film, den du gemacht hast vielen Menschen gefällt und sie berührt, auch in Hollywood. Es ist eine große Anerkennung für einen Studenten diese Auszeichnung zu bekommen.

Bitte erzähl uns etwas zu Deinem Erfolgsfilm "Die Schaukel des Sargmachers". Wie kamst Du auf die Idee? Was waren besondere Momente während der Produktion?

"...Anton Chekhov "Rotschilds Geige" gelesen und da kam mir diese Geschichte in den Kopf."

Ich wollte diesen Film schon vor dreiJahren machen. Irgendwann habe ich die Erzählung von Anton Chekhov "Rotschilds Geige" gelesen und da kam mir diese Geschichte in den Kopf. Sie sollte in Deutschland im 19. Jahrhundert spielen. Als wir dann eine neue Idee brauchten, weil die alte zu lang geworden ist, dachten Eva Blondiau (die Produzentin des FIlms) und ich, dass man sie ja viel besser im heutigen Aserbaidschan erzählen könnte und das haben wir dann gemacht. Das war auch gut so. Die Produktion war nicht so leicht, was eher an dem Klima und Kranheiten der Teammitglieder lag als an der Organisation. Jedoch haben wir es mit dem Team gut gelöst und letzten Endes den Film gemacht, den ich mir auch so vorgestellt hatte. Das passiert nicht so oft, wenn man Filme macht.

Was gefällt Dir selbst an Deinem Film am besten?

Alles! Sonst würde ich den nicht machen und wie gesagt es passiert nicht oft, dass man am Ende einen Film hat, den man genauso geplant hat. Natürlich gibt es auch Hindernisse während des Drehs und manchmal muss man improvisieren, aber es hat dem Film nur gut getan.

Hast Du einen Lieblingsfilm? Was inspiriert Dich?

Einen Lieblingsfilm habe ich nicht. Das sind zu viele. Auch zu viele Regisseure, als dass man sie hier nennen könnte: Jim Jarmusch, Fatih Akin, Tarkovski usw. Es gibt auch einige Lieblingsfilme in unterschiedlichsten Genres. Einige Klassiker, einige europäische und einige neue russische Filme, der letzten 15 Jahre. Mich inspiriert alles mögliche. Es kann ein Film sein, eine Erzählung von Chekhov oder ein Gespräch in der U-Bahn.

Was macht Deine Arbeit aus – wie sieht Dein Alltag aus?

Naja jetzt sieht mein Alltag so aus, dass ich mich beim Arbeitsamt als arbeitslos gemeldet habe. Und paralell zu Festivals oder wie gerade nach Hollywood fliege, um meinen Film dort vorzustellen. Und irgendwie muss man auch Geld verdienen. Hoffentlich dann auch mit Filmen.

Was ist bislang Dein bestes Projekt?

Jedes Projekt hat seine Vorteile. Solange man daraus etwas lernen kann.

Wenn du einen anderen Beruf hättest wählen müssen, welcher wäre das? Oder welche andere Berufswahl wäre eine Alternative für Dich?

"Wenn dich etwas interessiert, kannst du es erschaffen und abspielen."

Ich wollte eigentlich Biologie oder Medizin studieren, doch mein Biologielehrer hat mir davon abgeraten und dafür werde ich ihm ewig dankbar sein. Ich kann leider nicht viel. So wie meine Antworten auf deine konkreten Fragen ambivalent sind, so bin ich auch selbst viel zu oft. Und da fühle ich mich mit Filmemachen sehr wohl. Wenn dich etwas interessiert, kannst du es erschaffen und abspielen. Du musst dich nicht auf ein Thema festlegen. Hoffentlich nicht.

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Erzähl uns doch bitte etwas über Dich selbst – wo wurdest Du geboren, wo lebst Du im Moment?

Ich wurde 1985 in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, geboren und siedelte dann 1998 nach Deutschland über zusammen mit meinen Eltern, Brüdern, Onkeln usw. Seitdem lebe ich in Köln und fühle mich hier sehr wohl.

Was gefällt Dir an Deiner Stadt am besten?

Alles! Diese Stadt hat sehr Vieles, was andere nicht haben. Und das, was sie hat, brauche ich auch. Das merke ich wenn ich irgendwo anders bin.

Hast Du eine Lieblings-Location in Deiner Stadt?

Ich bin in Ehrenfeld aufgewachsen und das ist wohl mein Lieblingsviertel. Wo ich mich aber mit meinen Freunden treffe, ist "Roter Platz" am Zülpicher Platz. Das hat aber eher damit zu tun, dass die Bar einem Freund von meinem Bruder gehört.

"Wenn es anderen nicht schadet, mach das, was dir gefällt."

Wie lautet Dein Lebensmotto?

Wenn es anderen nicht schadet, mach das, was dir gefällt.

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

Ich beschreibe mich nicht selbst.

"Das Stadtmagazin lesen."

Was würdest Du tun, wenn du nur noch einen Tag zu leben hättest?

Das Stadtmagazin lesen.

Welche magische Kraft hättest Du gerne, wenn Du eine wählen könntest?

Ausfahrbare Stahlkrallen!

Gibt es zusätzlich etwas, für das Du dich besonders engagierst?

Nein. Muss ich mich jetzt schlecht fühlen? Schon passiert, danke für die Frage.

Gibt es noch etwas, dass Du unbedingt mitteilen möchtest?

Seid zielstrebig!