Durstlöscher

Elektro-Pop-Duo

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 2. Juli 2012

Erzählt doch bitte etwas über Euch selbst.

Melbeatz: Ich bin in Berlin geboren, lebe nach wie vor in Berlin und bin Single.

Alexandra: Ich bin eine waschechte Hamburger Deern und lebe mit meiner Familie in Hamburg.

Wie seid Ihr zu Eurer Berufung gekommen?

Beide: Anscheinend sind wir mit ein ganz klein wenig Talent gesegnet. Musik war schon immer ein großer Teil in unserem Leben.

Alexandra, Du hast Dir unter anderem als Songschreiberin einen Namen gemacht, indem Du für David Guetta, die No-Angels und andere geschrieben hast. Woher kommt Deine Inspiration?

Alexandra: Ich lasse mich durch meine Umwelt inspirieren. Ich gehe mit offenen Augen und Ohren durch die Welt und sauge alles in mich auf. Jeder meiner Songs erzählt eine ganz kleine Geschichte, die ich beobachtet habe.

Melbeatz, Du bist in Deutschland eine von ganz wenigen weiblichen Produzentinnen von HipHop. Wie schwierig war es, sich in einer Männerdomäne zu behaupten?

Melbeatz: Es war überhaupt nicht schwierig. Die Jungs waren eher neugierig und ich hänge sowieso lieber mit Jungs rum, deshalb stellte sich diese Frage nie.

Alexandra, es tauchen immer wieder Gerüchte auf, dass Du die eigentliche Stimme von Blümchen aka Jasmin Wagner warst und nicht nur im Hintergrund mitgesungen hast. Wie involviert warst Du bei  Blümchen-Songs wie „Herz an Herz“ denn tatsächlich?

Alexandra: Diese Gerüchte langweilen doch nicht nur mich. Ich habe im Chor mitgesungen - nicht mehr und nicht weniger. Abgesehen davon mag ich Jasmin sehr gerne. Das ist schon so lange her und es gibt doch nun wirklich interessantere Dinge auf der Welt, wie z.B.: das neue „Durstlöscher“-Album.

Durstlöscher

Melbeatz, Du bist hauptsächlich Produzentin. Anders als bei Tischlern oder Werbefachleuten ist das ein Beruf, unter dem sich viele nichts vorstellen können. Wie sieht Dein beruflicher Alltag aus?

Melbeatz: Das ist ganz unterschiedlich. Phasenweise setze ich mich gleich nach dem Aufstehen an den Computer oder erst Nachts um 1h. Es ist abhängig davon wann ich Lust habe oder mich die Inspiration packt. Ich habe das Glück, in meinem Heimstudio zu arbeiten, so kann ich zwischendurch auch meinen Haushalt schmeißen und wasche Wäsche, koche und kümmere mich um meine Katze.

Am 6. Juli erscheint Euer gemeinsames Album „Feierbiester“, das Ihr unter dem Bandnamen „Durstlöscher“ aufgenommen habt. Woher kommt der Bandname?

Wir lieben die 80er Jahre!

Beide: Nach vielen schlimmen Namen, die in der Verlosung waren, kam plötzlich diese Eingebung und es hat „Klick“ gemacht. Durstlöscher hat uns beiden sofort gefallen, man kann ihn gerne so übersetzen: Wir löschen den musikalischen Durst.

Auf „Feierbiester“ lasst Ihr deutschen Elektro-Pop noch einmal aufleben. Beim Reinhören kommt man leicht auf den Gedanken, dass Eure Musik Ende der 80er in den Discotheken gelaufen sein könnte. Ist „Feierbiester“ auch ein bisschen retro?

Beide: Auf jeden Fall! Wir lieben die 80er Jahre! Wir haben das bewusst gemacht. In den 80ern sind die schönsten Melodien entstanden.

Deutscher Elektro-Pop geht nicht unbedingt weg wie warme Semmeln. Böse Zungen behaupten sogar, die Musikrichtung wäre tot. Euer Kommentar?

Beide: Ist das so? Davon haben wir noch nichts gehört. Wir machen das, worauf wir Lust haben, ohne uns irgendwelchen Regeln zu unterwerfen und auf „Feierbiester“ haben wir Lust!

Was für Musik findet man auf Euren mp3-Playern?

Beide: Das ist ganz Unterschiedlich. Von Hip Hop über R' n' B bis Dance. Von „The Weekend“, „Frank Ocean“ über „Janet Jackson“ bis hin zu „L.M.F.A.O.“.

Wir machen das, worauf wir Lust haben, ohne uns irgendwelchen Regeln zu unterwerfen...

Was ist Euer nächstes gemeinsames Projekt?

Beide: Ein zweites „Durstlöscher“-Album und vielleicht haben wir noch ein oder zwei Überraschungen.

Wie würdet Ihr Eure Musik und Eure Auftritte beschreiben?

Beide: Wild, witzig, feucht-fröhlich!

Angenommen, Ihr könntet aus irgendeinem Grund keine Musik mehr machen – weder vor noch hinter dem Mikro, welchen Beruf würdet Ihr dann ausüben?

Beide: Die Frage stellt sich uns beiden nicht.

Mit was kommt Ihr gar nicht zurecht – sei es beruflich oder privat?

Beide: Falsche, hinterlistige Menschen und Unwahrheiten. Das Gute siegt immer.

Gibt es noch etwas, das Ihr unbedingt mitteilen möchtet?

Beide: Natürlich – kauft unser Album und esst weniger Fleisch!