Arndt Aldenhoven

Bassist bei Jade und Lotus

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 31. März 2012

Erzähl uns doch bitte etwas über Dich selbst – wo wurdest Du geboren?

Mein Name ist Arndt Aldenhoven, ich bin 27 Jahre alt, wohne in Köln und komme gebürtig vom Niederrhein, genauer gesagt: Aus einer Kleinstadt im Kreis Kleve, dessen Namen wahrscheinlich kaum einem Kölner etwas sagen wird. Ich wohne nun seit knapp sieben Jahren in Köln und bin gerade mit meinem Studium an der Uni fertig.

Wie bist Du zu "Jade & Lotus" gekommen und wie würdest Du die Musik beschreiben? 

Ich bin vor gut einem Jahr zu den Jungs gestoßen. Die anderen drei hatten in der Band „Noisedrug“ gespielt. Allerdings sind der Bassist und der Sänger aus der Band ausgestiegen. Daher hatten die anderen drei – Marko an den Drums, Philipp und Martin an den Gitarren – sich überlegt, erstmal so weiterzumachen und den Gesang selbst zu machen.

"ob ich nicht mal Lust hätte zu jammen. Hatte ich!"

Ein neuer Bassist hat trotzdem gefehlt und da Martin mich noch aus der Uni kannte, hat er mich angesprochen, ob ich nicht mal Lust hätte zu jammen. Hatte ich! Und da das ganz gut passt in dieser Konstellation machen wir nun seit einem guten Jahr zusammen Musik und versuchen uns alle vier an den Vocals – was mehr oder minder erfolgreich ist, hehe. Wer gerne Interviews mit Bands und deren Musikern liest, der wird auf die Frage, wie man seine Musik beschreiben wird, immer wieder lesen: „Wir können unsere Musik nicht beschreiben, weil die doch so wahnsinnig einzigartig ist!“. Das gilt natürlich auch für „Jade & Lotus“, hehe. Na ja, eigentlich ist unsere Musik eine Mischung aus Alternative, Metal, Prog, Sludge und Post-Core, oder so ähnlich, haha.

Was macht Deinen Bandalltag aus?

Normalerweise proben wir zwei Mal die Woche, manchmal mehr, manchmal weniger. Das liegt daran, wie wir es zeitlich schaffen. Dabei sieht jede Probe anders aus, einen Plan gibt’s nicht. Entweder wir spielen unsere Songs, schreiben neue oder jammen. Manchmal, wenn wir nicht so viel Lust haben, hängen wir einfach nur ein wenig zusammen ab und zocken auf der Xbox, die auch noch im Proberaum steht, irgendwelche Games.

Gibt es eine besondere Anekdote aus Deinem Bandleben, die Du uns mitteilen möchtest?

Was schon echt abgefahren war, waren die Dreharbeiten zu einem Spielfilm im letzten Sommer. Für den Film „Dear Courtney“, der hier in Köln gedreht wurde, hat der Regisseur eine „Metal“-Band gesucht, also eine Band, die im Film live spielen sollte und ziemlich klischeehaft nach Heavy Metal der achtziger Jahre aussehen sollte. Ein Freund von unserem Gitarristen Philipp wollte eigentlich mit seiner Band auftreten, konnte aber nicht und schlug uns vor. Daraufhin

"wurden wir relativ kurzfristig zum Filmset in Köln eingeladen"

wurden wir relativ kurzfristig zum Filmset in Köln eingeladen, durften den ganzen Tag dort rumstehen und am Nachmittag eine Band darstellen, die auf einer Abiparty auftritt – mit Nietengurten, Netzhemden, knallengen Jeans und sogar mit Schminke. Ich bin schon sehr, sehr gespannt, ob es die Szene in den Film schafft.

Welche anderen Musiker und Bands inspirieren Dich? 

Das kann ich pauschal sehr schlecht beantworten, da ich musikalisch sehr interessiert bin und mir auch gerne sehr viel verschiedene Musik anhöre. Daher wäre es mit dem Aufzählen von ein paar Namen nicht getan. Ich finde aber meistens die Musiker und Bands inspirierend, denen es hauptsächlich um die Musik geht – und nicht um den ganzen Lifestyle drumherum.

Wie lautet Dein Lebensmotto?

Ein Lebensmotto habe ich nicht und daraus habe ich mir bis jetzt auch nicht viel gemacht. Sowieso: Spätestens seit dem Social Network-Wahn und inflationär gebrauchten Mottos wie „Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume“ habe ich irgendwie das Interesse an solchen Scheinwahrheiten verloren.

Und wie lautet Dein Lieblingszitat? 

Haha, davon gibt es viel zu viele, im Gegensatz zu den Mottos. Sehr viel Spaß habe ich dabei immer wieder, wenn Prominente irgendeinen Blödsinn erzählen. Am Besten in letzter Zeit hat mir Till Schweigers besoffenes "Glaubt an das, an was ihr glaubt!" gefallen, das er Ende letzten Jahres auf einer Preisverleihung gelallt hat. Mal gucken, wie lange ich mich darüber noch amüsieren kann, hehe.

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

Eigentlich bin ich ein eher ruhiger, zurückhaltender Typ. Gleichzeitig bin ich gerne aber auch mal sarkastisch und großmäulig. Das ist immer eine Frage der Tagesform, hehe. Und ich habe ein Faible dafür, schlechte Witze und Wortspiele zu reißen.

Was ist Dein nächstes Projekt?

Mein nächstes Projekt lautet „Berufswelt“, wobei ich gleichzeitig darauf Wert legen möchte, weiterhin Musik und Ähnliches machen zu können.

Wenn Du einen "ordentlichen Beruf" hättest wählen müssen, welcher wäre das? Oder welche andere Berufswahl wäre eine Alternative für Dich?

Der „ordentliche Beruf“ muss demnächst gefunden werden. Denn nun sind meine letzten Tage des Studententums vorbei und dann muss ich mal ein paar Bewerbungen rausknallen. Was mich interessieren würde, wäre redaktionelle und/oder journalistische Arbeiten.

Mit was kommst du gar nicht zurecht – sei es als Musiker oder privat?

Mit dem ganzen „Erwachsenenkram“. Den muss ich unbedingt noch lernen. Bürokratie, Versicherungen, Steuererklärungen, etc. pp. Dazu würde ich am Liebsten einfach „nein, danke“ sagen. Aber ich habe im Gefühl, dass ich da nicht mehr drum rum kommen werde. Wer so was gut kann und gerne macht, der darf sich gerne bei mir melden!

Was ist das Lustigste, was dir als Musiker bis jetzt passiert ist?  

Da gibt es nichts zu lachen! Nein, auf Anhieb will mir keine witzige Begebenheit einfallen. Aber im Prinzip ist (Hobby-)Musiker sein generell eine sehr lustige Sache! Also mein Rat: Einfach mal ausprobieren!

Welche magische Kraft hättest Du gerne, wenn du eine wählen könntest?

Eine schwere Frage, weil man hier die Qual der Wahl hat. Aber ich denke, dass ich am liebsten die Fähigkeiten von Wolverine hätte.

"ich denke, dass ich am liebsten die Fähigkeiten von Wolverine hätte"

Die sind zwar nicht direkt magisch, da seine Mutationen evolutionistisch erklärt werden. Aber ich bin mir ganz sicher, dass Unverwundbarkeit und solche abgefahrenen Adamantium-Klauen praktisch in diversen Alltagssituationen sein könnten. Und da Wolverine bekanntermaßen superalt werden kann, würde ich somit sogar 2013 mitbekommen – der Wahnsinn!

stadtmagazin.com: Was würdest du tun, wenn du nur noch einen Tag zu leben hättest?

Doofe Frage, mit der man sich im Jahre 2012 – dem Jahr, in dem die Welt anscheinend unterzugehen hat – allerdings auseinandersetzen muss. Da dieser letzte Tag dann aber nicht nur für mich, sondern für alle Menschen gelten wird, denke ich, dass man sowieso nichts Schönes mehr machen kann – dem Untergangschaos sei Dank. Also lasse ich es einfach mal auf mich zukommen und entscheide spontan vor Ort.

Wer oder was ist Dir im Leben am Wichtigsten?

"Am Wichtigsten im Leben ist es wohl, zufrieden zu sein"

Am Wichtigsten im Leben ist es wohl, zufrieden zu sein. Ein schöner Sammelbegriff, der meiner Meinung nach Gesundheit, Selbstverwirklichung, Familie, Freunde, Job, Geld und alles, was zum Leben dazugehört, mit einbezieht. Also: Ich möchte Zufriedenheit! Her damit!

Gibt es zusätzlich etwas, für das Du Dich besonders engagierst?

Da ich ein ziemlich musikaffiner Mensch bin und Spaß am Musikjournalismus habe, tobe ich mich seit vier Jahren bei der Punk/Hardcore-Radiosendung Hellfire Radio auf dem Hochschulsender Kölncampus ehrenamtlich als Redaktionsleiter aus – hier habe ich auch die gute Gelegenheit, tierisch schlechte Witze on masse zu reißen. Gleichzeitig bin ich seit fast sechs Jahren Autor für das Ox-Fanzine. Durch beide Sachen habe ich viele nette Musiker und interessante Menschen kennenlernen dürfen, genauso wie ich viel über diese ganzen verrückten, subkulturellen Szenen lernen konnte. Feine Sache!

Gibt es noch etwas, dass du unbedingt mitteilen möchtest?

Hmmm … Nö. Doch, ich werde diese Frage mal abschließend für ein wenig Eigenwerbung nutzen. Wenn Interesse besteht, könnt ihr „Jade & Lotus“ unter folgenden Links finden:

www.facebook.com/Jade.and.Lotus

http://jade-and-lotus.tumblr.com

News zu Hellfire Radio findet ihr hier:

www.koelncampus.com/kc/page/15/hellfire_radio.html

Und das Ox-Fanzine gibt’s im Internet unter

www.ox-fanzine.de

zu finden, beziehungsweise auch in jedem guten Kiosk. Und am 23.3. feiert Hellfire Radio seinen zehnten Geburtstag im Sonic Ballroom, einem Club in Ehrenfeld. Mit Livemusik von „Spermbirds“ und „Kick Joneses“, könnte ziemlich abgefahren werden!