Papst Franziskus ist Time Magazines "Person of the Year 2013": Charismatisch und bescheiden

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 11. Dezember 2013

Zunächst einmal: Miley Cyrus ist nicht vom Time Magazine zur „Person oft he Year 2013“ gewählt worden – sondern Papst Franziskus I.. Für die Entscheidungsträger sprachen anscheinend viele Gründe für diese nicht überraschende Wahl. Für den Papst ist dieser Titel wohl Grund zur Freude und Bürde zugleich. Schließlich haben viele Menschen auch in Zukunft hohe Erwartungen an ihn und sein Amt. Warum Papst Franziskus in den Augen des Time Magazine „Person oft he Year 2013“ ist, erfahrt ihr hier.

Zunächst einmal wäre sein unglaubliches Charisma zu nennen. Der 77-jährige Papst würde eine Herzlichkeit und Nähe ausstrahlen, die seinesgleichen sucht. Er hätte keine Kontaktängste und zeige sich mitfühlend und barmherzig. Er setze sich nicht für den Glauben sondern für die Gerechtigkeit allgemein ein. Seine Kirche soll den Armen und Kranken helfen. Und damit könnte er die angeschlagenen Institution wieder glaubwürdig machen und revolutionieren.

Gleichzeitig bleibe er bescheiden, auch bei Fragen wie Homosexualität oder Abtreibung versucht er deutlich zu machen, dass er sich nicht in der Position sieht zu verurteilen – Time Magazin zitiert ihn:

„Who am I to judge?“

Seine Bescheidenheit gibt der Kirche ihre Glaubwürdigkeit zurück, er macht sich nichts aus staatstragendem Pomp, großen Roben oder Luxus. Auch, dass der Papst der erste Papst aus Argentinien, der erste aus der neuen Welt ist, befindet das Time Magazine für ein wichtiges Zeichen. Seine Vita sei ebenfalls spannend: Im Gegensatz zu den vorherigen Päpsten, John Paul II und Benedict XVI, war Franziskus kein Theologie-Professor, sondern schon Türsteher, chemischer Techniker und Lehrer für Literatur. Er kommt aus dem Leben der normalen Menschen, er ist ein Bindeglied zwischen der Kirche und dem Alltag der Gläubigen. Gleichzeitig kann der Papst nicht alle Hoffnungen der Liberalisierung umsetzen.

Auch macht Time Magazine deutlich:

“But what makes this Pope so important is the speed with which he has captured the imaginations of millions who had given up on hoping for the church at all."

Besonders spannend sei es auch, die Entwicklungen und Herausforderungen des Papstes in seinem Amt in den nächsten Jahren zu beobachten. Vielleicht könne es Franziskus gelingen, die zweitausend Jahre alte Institution in ein neues Zeitalter zu bringen und diese gleichzeitig zu transformieren.

Papst Franziskus ist Time Magazines "Person of the Year 2013": Charismatisch und bescheiden

Papst Franziskus ist „Person of the Year 2013“. Die Argumentation des Time Magazine klingt durchaus überzeugend, gleichzeitig wird auch deutlich: Der derzeitige Papst befindet sich vor einer Mammut-Aufgabe. Der verliehene Titel macht deutlich, welchen Stellenwert er für viele Menschen im letzten Jahr bekommen hat, welche Rolle er für sie spielte. Und vielleicht setzt sie eine Zeichen für den Papst, dass er sich vielleicht auf dem richtigen Weg befindet, seine angeschlagene Kirche zu reformieren und den Millionen gläubigen Christen neues Vertrauen in ihre Religion zu schenken. 

Ebenfalls im Ranking befindet sich Whistleblower Edward Snowden und der syrische Staatschef Bashar Assad.