
Nutella-Erfinder Francesco Rivella ist tot

Veröffentlicht am 18. Februar 2025
Am 14. Februar verstarb Francesco Rivella im Alter von 97 Jahren – exakt zehn Jahre nach dem Tod seines langjährigen Weggefährten Michele Ferrero. Rivella, ein Lebensmittelchemiker, war maßgeblich an der Entwicklung des weltbekannten Brotaufstrichs Nutella beteiligt und galt als Ferreros rechte Hand. Gemeinsam erarbeiteten sie in den frühen 1970er-Jahren in der Stadt Alba im Piemont die Rezeptur eines nussigen Brotaufstrichs, der unter dem Namen „Supercrema“ auf den Markt kam. 1964 wurde das Produkt aufgrund neuer italienischer Bestimmungen umbenannt – der Name Nutella war geboren.
Nutella hat seine Wurzeln in einer langen piemontesischen Tradition: Schon im 19. Jahrhundert ersetzten Chocolatiers teuren Kakao teilweise durch gemahlene Haselnüsse und kreierten so eine Nougatmasse. Diese diente unter anderem als Grundlage für Gianduiotti-Pralinen und wurde später als Brotaufstrich verkauft. Pietro Ferrero, ein Konditor und Vater von Michele Ferrero, entwickelte in den 1940er-Jahren eine streichfähige Haselnuss-Kakao-Creme, die später in Zusammenarbeit mit Rivella zu Nutella verfeinert wurde.
Nach seiner Einführung eroberte Nutella rasch die Weltmärkte. Das unverwechselbare Glas mit dem weißen Deckel und der roten Schrift wurde in Deutschland erstmals 1965 eingeführt und expandierte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreiche Länder, darunter Frankreich (1966) und Australien (1978). Heute ist Nutella ein Synonym für Nuss-Nougat-Cremes und genießt weltweit Kultstatus.
Trotz des kommerziellen Erfolgs geriet Nutella immer wieder in die Kritik – insbesondere wegen seiner Nährwerte. Ein 400-Gramm-Glas Nutella enthält laut Ernährungsberatern umgerechnet rund 72 Stück Würfelzucker. Der hohe Zuckeranteil und das enthaltene Palmöl stehen seit Jahren im Fokus von Gesundheits- und Umweltorganisationen. Ferrero betont zwar, dass nur zertifiziert nachhaltiges Palmöl verwendet wird, doch Umweltschützer bemängeln weiterhin die ökologischen Auswirkungen des Palmöl-Anbaus.
Zudem gibt es Konkurrenzprodukte mit einem höheren Haselnussanteil: Während Nutella nur 13 % Haselnüsse enthält, bieten andere Marken Varianten mit bis zu 51 % an. Auch hier steht Ferrero wegen seiner Rezeptur immer wieder im Mittelpunkt von Diskussionen um gesundheitsbewusstere Alternativen.
Francesco Rivella blieb Ferrero über seine gesamte Karriere hinweg treu. Als Technischer Direktor war er nicht nur an der Entwicklung von Nutella beteiligt, sondern auch an Produkten wie Mon Chéri und Kinder Schokolade. 1993 ging er in den Ruhestand und hinterlässt eine Tochter sowie drei Söhne.
Sein Vermächtnis lebt jedoch weiter – nicht nur in den ikonischen Produkten von Ferrero, sondern auch in der anhaltenden Beliebtheit von Nutella. Trotz aller Kritik bleibt die Nuss-Nougat-Creme ein weltweites Phänomen, das Generationen begleitet hat. Die Marke Nutella steht für Genuss, Nostalgie und Innovation – und all das ist untrennbar mit der Arbeit von Francesco Rivella verbunden.
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