Kennen Sie schon das Anti-Masturbations-Kreuz für ab 5-Jährige?

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 29. Juni 2014

Ich liefere mir gerade einen humoristischen Schlagabtausch mit einem meiner Facebookfreunde, denn wir machen uns über einen Beitrag der StopMasturbationNow Facebookseite lustig. Ja, Ihr habt richtig gelesen, sowas gibt es. Und wenn Ihr Euch etwas beeilt hättet, hättet Ihr auch das Anti-Masturbations-Kreuz für ab 5-Jährige bewundern können. Denn jetzt ist es leider von der Seite entfernt worden. Ja, Ihr habt wieder richtig gelesen, auch sowas gibt es. Da schnallt man dann kleine Kinder über Nacht per Kreppverschlüsse an ein Kreuz, damit sie mit ihren Händen nicht mehr an die "sündigen" Stellen gelangen können. 

"Safely train your schildren to keep their hands off their dangerous sin zones. Papoose Cross and Arm Immobilizer work together to savely secure a self-raping child..."(StopMasturbationNow.org)

Und das wäre richtig lustig, wenn es nicht so traurig wäre. Denn Lonnie Childs, der Präsident und Gründer von Stop Masturbation Now, ist tatsächlich der festen Überzeugung, dass Masturbation eine Einstiegsdroge zur Vergewaltigung ist und verboten gehört. So berichtet jedenfalls SuperOfficialNews. Aber nicht nur das: Masturbation führe zudem zu funktionellen Sexualstörungen, untergrabe familiäre Werte und sei einer der Top-10  Ursachen für Krankheiten. Aha!

"Es macht mich so krank. Was diese Kinder wirklich brauchen, ist ein Besuch von Fappy(R) dem Anti-Masturbations Delfin, das würde die Dinge klären."

Ja, wirklich, die haben sogar ein Maskottchen. Man mag's kaum glauben. Was ich auch nicht glauben konnte waren all die Webseiten, Organisationen und Vereine, auf die ich gestoßen bin und die sich dem Kampf gegen die Maturbation verschrieben haben. 

Da ist etwa die Rede von dem Biest, das getötet werden muss, oder es gibt Tipps und Tricks, wie man mit diesem sündigen Verhalten aufhören kann. Zu dem Thema gibt es sogar ebooks: How to stop Masturbation-8 steps. Ihr seht, ich habe mich informiert.

Fappy(R), der Anti-Masturbation Delfin und StopMasturbationNow sind übrigens gemeinnützige Organisationen, die laut SuperOfficialNews von der Monsanto Company finanziell unterstützt werden. Deren Hauptaugenmerk liegt darauf, Kinder über die gefährlichen Folgen von Masturbation und die Vorzüge von genmanipulierten Lebensmitteln aufzuklären. Aha!

Ich muss dazu sagen, dass ich auf meiner Recherche zu diesem inspirierenden Thema auch auf eine Vielzahl von Seiten gestossen bin, die sich vernünftig mit dem Thema auseinandersetzen und Hilfe bei übermäßigem und exzessiven Verhalten anbieten. Zu beurteilen, was in diesem Zusammenhang Übermaß ist, bleibt dabei jedem selbst überlassen.