Braufässchen - Bierbrauset im Test mit Gewinnspiel
Veröffentlicht am 19. März 2015
Braufässchen
Die Bierbrausets von braufaesschen.com versprechen einen schnellen und einfachen Weg zum eigenen selbstgebrauten Bier. Bereits nach einer Woche Gärungszeit soll man sein individuell zusammengestelltes Bier frisch aus dem 5 Liter Fässchen genießen können. Ich habe das Braufässchen in einem Praxistest auf Geschmack und Handhabung geprüft.
Woher kommts?
Der Weg zum Braufässchen begann für die drei Studenten Wolfgang Westermeier, Ping Lu und Dominik Guber bei einem Streifzug durch den Getränkemarkt. Für eine WG-Party waren die leidenschaftlichen Biertrinker auf der Suche nach einem Bier, dass ihren anspruchsvollen Gaumen und hohen Ansprüchen würdig war. Für die drei Bierfreunde sollte die Suche nach dem flüssigen Gold zur Odyssee durch die Regale und Gänge des Getränkemarktes werden - es fand sich kein Bier, welches sich geschmacklich von den anderen handelsüblichen Bieren absetzen konnte. Aufgeben kam jedoch nicht in Frage und durstig recherchierten sie im Internet nach den verschiedensten Braumethoden und Rezepten, die sofort in der WG-Küche ausprobiert wurden. Das Wunschbier sollte sich aber auch nicht hinter diesen Methoden verstecken und die Folge waren verklebte Bierbrauutensilien und ein penetranter Gärungsgeruch in der gesamten Studentenwohnung. Es musste doch einen einfacheren und schnelleren Weg zum erhofften Ziel geben. Die Lösung der drei Biertüfftler lautete: Alles ab ins Fass! Das direkte Brauen im Fass ermöglichte einen schnelleren Brauprozess und das nervige Spülen fiel dabei auch endlich weg. Es wurden letzte Feinschliffe an Kohlensäure und dem richtigen Ventil vorgenommen und nach zahlreichen Tests und Probedurchläufen entstand der erste funktionsfähige Prototyp. Schnell sprach sich das neue Konzept in der weiteren Optimierungsphase, in der die Studenten Unterstützung zweier Diplom-Braumeister erhielten, bei vielen Freunden und Bekannten herum. Die Nachfrage wurde so groß, dass Wolfgang Westermeier, Ping Lu und Dominik Guber in größeren Maßstäben außerhalb ihrer Studentenwohnung planen mussten. So gründeten sie mit dem Braufässchen ein Start-Up Unternehmen, welches schnell ins Rollen kam und erste Erfolge feierte. Auf 340 m² und mit 12 Mitarbeitern werden heute die Braufässchen produziert und konnten bereits über 25.000 zufriedene Hobbybrauer überzeugen.
Auf zu neuen Taten
Seit tausenden von Jahren braut der Mensch den beliebten Gerstensaft und nun trete ich selbst in die Fußstapfen des legendären Bierbraukönigs Grambinus, der mir in meiner Vorstellung mit geröteter Nase und einer über den runden Bauch gespannten Schürze aufmunternt zuprostet. Wird es mir gelingen ein aromatisches herbes Meisterwerk zu kreieren oder werde ich mit einem schaumlosen Gebräu einsehen müssen, dass bei mir Hopfen und Malz verloren ist? Ich bin zuversichtlich und folge dem Motto des Braufässchens – Just Brew It! Aus den über 30.000 Kombinationsmöglichkeiten des Braufässchen-Sortiments habe ich mich für das dunkle Kirschbier mit amerikanischem Eichenholz entschieden.
Als angehender Braumeister entnehme ich voller Tatendrang mein Handwerkszeug aus dem Braufässchen-Paket. Stolz thront ein 5 Liter Fässchen auf dem Stehtisch und wartet auf seine Befüllung durch das mitgelieferte Malzextrakt, einen Baumwollschlauch mit amerikanischem Eichenholz, zwei kleinen Ampullen mit Kirscharoma und Hopfen, ein Päckchen Hefe und Wasser. Neben ein paar Bierdeckeln und einem Ventil findet sich auch eine kleine Gebrauchsanweisung.
In der mitgelieferten Einleitung ist jeder Schritt einfach erklärt und mit Zahlen durchnummeriert. Die Zahlen finden sich auch auf jedem Teil des Sets wieder und geben die Gebrauchsreihenfolge an. Wer zu faul zum Lesen ist, könnte theoretisch auch einfach der Nummerierung der Gegenstände folgen, doch ich gehe auf Nummer sicher und schaue jeden Schritt in dem kleinen Heftchen nach. Für Schritt 1 muss ich lediglich den Aufkleber und den kleinen Stopfen vom Einlassloch des Fässchens entfernen - die erste Hürde ist genommen - so kanns weitergehen. Im zweiten Schritt wird das 5 Liter Fässchen auch schon befüllt. Das Malzextrakt fließt zähflüssig wie Sirup aus der Plastikflasche in die Öffnung und verschwindet in der Dunkelheit. Ich will nichts von der klebrigen Masse verschütten und fixiere konzentriert das kleine Loch.
Mit ein bisschen Drücken landet auch der letzte Rest der braunen Flüssigkeit im Fass und ich bin bereit für den dritten Schritt. Fast wäre die leere Flasche im Eifer des Brauens schon im Müll gelandet, doch ein Kontrollblick in die Anleitung hindert mich an diesem Vorhaben. Die Flasche wird nun zur weiteren Befüllung des Fasses mit Wasser benötigt. Die erste Füllung soll mit kochendem und einem kleinen Anteil kaltem Wasser durchgeführt werden und darauffolgend fünf Füllungen mit kaltem Wasser. Das Wasser erhitze ich in der Küche mit dem Wasserkocher und transportiere ihn mit einem Handtuch zurück zum Einsatzort am Stehtisch. Das Handtuch soll laut Anleitung die Hände vor der Hitze schützen, doch in meinem Leichtsinn ignoriere ich den ausdrücklichen Hinweis in der Anleitung und schreite zur Tat – ein Brauer kennt keinen Schmerz.
BrAU!
Als der Wasserstand meine Finger erreicht, muss ich feststellen, dass die Plastikflasche beim Befüllen doch ganz schön heiß in der Hand wird und ich muss sie abstellen. Gambrinus würde jetzt wahrscheinlich einen großen Schluck Bier trinken und meine weiteren Schritte mit skeptischem Blick über den Rand seines Bierkrugs beobachten. Schnell schnappe ich mir vorbildlich das Handtuch und siehe da, die Befüllung gelingt mir wie einem Profi.
Schütteln und Befüllen
Damit sich das heiße Wasser mit dem zähen Malzextrakt vermischt, ist nun 30 Sekunden Schütteln angesagt. Hierbei unbedingt darauf achten, dass der kleine Stopfen aus Schritt 1 wieder fest und dicht auf der Öffnung angebracht wurde, ansonsten verabschiedet sich der gesamte Inhalt auf den Boden. Daraufhin landen noch 5 weitere Füllungen mit kaltem Wasser im Bauch des Fasses, das jetzt fast vollständig gefüllt ist.
Mit einem guten Hopfen braut man einen guten Tropfen
Nun kommen die kleinen Ampullen zum Einsatz. Ich kämpfe mit dem Druck- und Drehverschluss des Hopfenfläschchens, doch schließlich gibt die Öffnung nach und der Inhalt tröpfelt ins Fass. Anschließend rieselt die Hefe aus dem Tütchen hinterher in unser nun fast fertiges Gebräu. Jetzt fehlen nur noch die letzten Feinschliffe am Aroma. Für den fruchtigen Geschmack soll das Kirscharoma sorgen, dessen Verschluss sich einfacher öffnen lässt, als der des Hopfenfläschchens. Zuletzt wende ich mich dem kleinen Baumwollsäckchen mit amerikanischem Eichenholz zu. Dieses soll dem Bier später die spezielle Würze und einen holzigen Ton verleihen. Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl lässt sich das Säckchen durch die Öffnung manövrieren und alles ist angerichtet für den Gärungsprozess – fast alles.
Im letzten Schritt soll das spezielle Gärungsventil die Öffnung verschließen, um für den nötigen Druckausgleich während der Gärung zu sorgen. Hierbei ist wieder etwas Fingerkraft und Geschick gefragt, um den Gummiring richtig und dicht zu fixieren. Um einen besseren Druck auf die Gummidichtung zu erreichen, stelle ich das Fass auf den Boden und drücke das Ventil vorsichtig mit den Fingerspitzen in die Öffnung – geschafft!
Abwarten und Tee trinken
Bis das Dunkle Kirschbier mit amerikanischem Eichenholz trinkbereit ist, muss es noch eine kleine Weile bei Raumtemperatur gären. 5 Tage dauert der Prozess und anschließend wandert es für zwei Tage in den Kühlschrank. Das sorgt für eine natürliche Klärung des Biers und nach dem siebten Tag kann man so sein eigenes Bier direkt kühl verköstigen. Nach dem ersten Gärungstag verhelfe ich dem Fässchen zu einem 10-sekündigen Kopfstand, welcher die Vitalisierung des Bieres in Gang setzen soll. Das Ventil hält dicht und nur vereinzelte Tropfen finden den Weg nach draußen. Nachdem es wieder in seiner Ausgangsposition auf dem Tisch steht, zischt und blubbert es leicht aus dem Ventil vor sich hin – die Vitalisierung ist geglückt, es lebt!
Die weiteren vier Tage schaue ich täglich nach dem Wohlergehen des Braufässchens. Still gärt es vor sich hin und ich kann es kaum bis zur Bierprobe abwarten. Am fünften Tag ist es endlich soweit und ich platziere es aufgrund der momentanen Außentemperaturen und aus Platzmangel im Kühlschrank auf der Terrasse. Keine Sorge kleines Fass, übermorgen sehen wir uns wieder!
Anzapfen und Bier trinken
Es ist so weit, der große Tag der Verköstigung ist gekommen! Bei bestem Biergartenwetter mache ich es mir mit meinem Bierkollegen Gregor auf der Terrasse bequem und bereite das Braufässchen zum Zapfen vor. Zunächst wird durch Anheben des roten Stiftes im Ventil der überflüssige Druck im Fässchen zischend abgelassen. Anschließend ziehe ich den integrierten roten Zapfhahn heraus und drehe ihn gespannt nach links. Mit viel Druck schießt das Bier aus dem Hahn und füllt die ersten beiden Gläser mit Schaum. Nach erneutem Druckablassen und Feststellen des Ventils auf der Oberseite plätschert die dunkle Flüssigkeit nun aus dem Hahn und das das erste perfekte Bier mit schöner Schaumkrone ist gezapft.
Auch das zweite Glas lässt sich problemlos mit gekonnter Zapftechnik befüllen und wir sind bereit zum Anstoßen – Prost! Bereits beim Ansetzen des Glases fällt die schöne cremige Konsistenz des Schaumes auf, bei dem wir gut den herben holzigen Geschmack des amerikanischen Eichenholzes herausschmecken können. Die Kohlensäure ist sehr feinperlig und das Bier schmeckt angenehm süffig. Lediglich die süße Kirschnote tritt im Abgang leider etwas zu schwach aus dem herben Geschmack des dunklen Bieres hervor. Ansonsten sind wir beide sehr überzeugt von meinem ersten selbstgebrauten Bier und freuen uns schon auf die nächste Biergartensaison. Jeder von uns trinkt noch ein Gläschen, bevor ich den Zapfhahn zurück ins Innere schiebe und das Ventil mit dem roten Stift wieder verschließe. So kann das Bier noch ein paar Tage lang aufbewahrt und später getrunken werden. Das einfache Selberbrauen und das überzeugende Endergebnis machen Lust auf mehr und als selbsternannter Braumeister feile ich bereits an den Plänen für meine nächste Eigenkreation mit dem Braufässchen.
Alle Schritte zum selbstgebrauten Bier könnt ihr auch in der Slideshow mit weiteren Fotos nachverfolgen.
Gewinnspiel
Wenn auch ihr auf den Pfaden der Braumeister wandeln wollt, dann macht mit bei unserem Gewinnspiel. Wir verlosen unter allen richtigen Antworten 2 Braufässchensets von braufässchen.com für das dunkle Kirschbier mit amerikanischem Eichenholz.