Kühe in der Landwirtschaft - (c) Bild von JackieLou DL auf Pixabay - https://pixabay.com/de/photos/kühe-rindern-und-kälbern-4270352/ © Bild von JackieLou DL auf Pixabay - https://pixabay.com/de/photos/kühe-rindern-und-kälbern-4270352/

Teure Flatulenz - Dänemark beschliesst Abgabe auf Emissionen aus der Viehhaltung

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 20. November 2024

Dänemark setzt einen Meilenstein im Klimaschutz: Das Land hat beschlossen, die weltweit erste Steuer auf landwirtschaftliche Emissionen einzuführen, darunter auch Methan aus der Viehhaltung. Diese Entscheidung ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen zwischen Regierung, Landwirten, Industrie, Gewerkschaften und Umweltorganisationen.

Ab 2030 wird eine Abgabe von 300 Kronen (ca. 43 USD) pro Tonne Methan (in CO?-Äquivalenten) fällig, die bis 2035 auf 750 Kronen steigen soll. Diese Maßnahme ist Teil des „Grünen Dreiparteienabkommens“, das im Juni 2024 angekündigt wurde und breite politische Unterstützung genießt.

Ziele: Klimaschutz, Biodiversität und weniger Stickstoffbelastung

Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, sollen große Teile der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Wälder und Naturräume umgewandelt werden. Minister Jeppe Bruus betonte, dass die Umgestaltung der Landschaft notwendig sei, um das Leben in den Fjorden wiederherzustellen und die Artenvielfalt zu stärken.

Ein zentraler Bestandteil des Abkommens ist die Reduzierung von Stickstoffemissionen, die ab 2027 jährlich um 13.780 Tonnen gesenkt werden sollen. Damit sollen die stark belasteten Küsten und Fjorde wiederhergestellt werden.

Zusätzlich plant Dänemark:

- Aufforstung von 250.000 Hektar neuer Waldflächen

- Wiederherstellung von 140.000 Hektar entwässerter Moore 

Diese Maßnahmen sollen nicht nur den Klimaschutz vorantreiben, sondern auch den Kohlenstoffspeicher der Landschaft erheblich verbessern.

Dänische Natur vor einer historischen Transformation

Derzeit sind rund 60 % der Landesfläche Dänemarks landwirtschaftlich genutzt – eine der höchsten Quoten weltweit. Minister Bruus erklärte, dass die geplanten Maßnahmen die dänische Landschaft so stark verändern werden, wie es zuletzt bei der Trockenlegung der Feuchtgebiete im Jahr 1864 der Fall war.

Vorbild für den globalen Klimaschutz

Klimaminister Lars Aagaard hob hervor, dass Dänemark mit diesem Abkommen ein Vorbild für andere Länder sei. Es zeige, wie Klimapolitik durch breite politische Mehrheiten und die Einbindung aller Betroffenen erfolgreich umgesetzt werden könne.

Mit dieser Initiative positioniert sich Dänemark als Pionier im Kampf gegen den Klimawandel und zeigt, dass innovative Maßnahmen auch in der Landwirtschaft möglich sind.

 

Quelle: BBC.com