Wie ist das neue Arctic Monkeys Album "AM"? CD-Kritik

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 9. September 2013

Am 6. September 2013 erschien das neue Arctic Monkeys Album „AM“ - die Initialen stehen nicht nur für den Beginn eines neuen Tages oder eine analoge Radiofrequenz, sondern auch für – alle Metaphysiker aufgepasst – unsere Existenz (das Sein – I AM – Ich bin). Große Interpretationen für eine simple Platte voll akustischem Techtelmechtel. Kann der Tonträger dem ganzen Rummel überhaupt gerecht werden? Die einzelnen Bandmitglieder sind sich sicher – nein sie gehen sogar noch einen Schritt weiter:

"Das ist das Album, was wir immer machen wollten."

sagt Drummer Matt Helder ohne viel Ausschmückung. Aufgenommen in einem kleinen Studio in East Hollywood, beherbergt das fünfte Projekt der Arctic Monkeys die besten Klänge und Elemente der Vorgänger, besitzt aber dennoch genug Alleinstellungsmerkmal und einen frischen, peppigen Sound - wie der Biss in einen im Sommer gereiften knackigen Apfel. Zusammen mit Kooperationspartner James Ford wurden zwölf Ideen Leben eingehaucht – was in zwölf tauglichen Tracks auf dem Album resultiert. Außerdem hat man mit Josh Homme (QOTSA), Pete Thomas (Elvis Costello) und Bill Ryder Jones hochkarätige Features eingefangen, die „AM“ klanglich bereichern.

Der erste Song „Do I Wanna Know“  kommt mit nett gezupften Gitarrensaiten als ruhiges, bedächtiges Intro daher, während der zweite Track „R U Mine?“ schnell Fahrt aufnimmt, wesentlich rockiger bzw. geladener klingt und an die ersten Garage/ Punk-Rock Tage der Band erinnert. Aber nicht falsch verstehen, dieser Stil ist nicht prägnant für das Album. „I Want It All“ ist ein Mix aus den beiden ersten Liedern und besticht mit hohen Vocals a la Pharell Williams. Auch die Lyrics dürfen nicht außer Acht gelassen werden, denn die sind den Bandmitgliedern  in „AM“ besonders gut gelungen:

„I wanna be your raincoat For those frequent rainy days I wanna be your dreamboat When you want to sail away Let me be your teddy bear Take me with you anywhere I don’t care I wanna be yours“

heißt es in „I Wanna Be Yours“ - eine Art Liebesballade. „Snap Out Of It“ überzeugt mit einem schönen Rhythmus, der zum Mitwippen einlädt. „Mad Sounds“ ist wieder etwas gemächlicher, aber sanft im Ohr.

Fazit: Wer hartgesottener Arctic Monkey Fan ist, weiß, dass jedes Album seinen eigenen individuellen Reiz hat. Es gibt keine wirkliche Monotonie: „AM“ besticht durch sanften elektrischen Bluesrock – Reinhören lohnt sich!