The Voice Studio - (c) flickr.com/Televisione Streaming/https://www.flickr.com/photos/televisione/26301848420/ © flickr.com/Televisione Streaming/https://www.flickr.com/photos/televisione/26301848420/

The Voice of Germany- ein Format, das sich nicht abnutzt

von Portrait von Mirjam Weskamp Mirjam Weskamp
Veröffentlicht am 26. Oktober 2016

Das Warten hat ein Ende gefunden. Die beliebte Musik-Castingshow The Voice of Germany ist seit dem 20. Oktober wieder zurück im deutschen Fernsehen. Letzten Donnerstag startete die erste Folge der Blind Auditions auf ProSieben, die zweite zog am Sonntag auf SAT.1 nach. Welche Coaches, Regeländerungen und  vor allem Talente den Zuschauer dieses Jahr bei The Voice erwarten und der Grund, warum die Show nach wie vor so einen großen Erfolg feiert, findet ihr im Folgenden.

Die Show:

TVOG wurde erstmals am 20. November 2011 ausgestrahlt und geht dieses Jahr bereits in die 6. Staffel. Seinen Ursprung hat das populäre Konzept in den Niederlanden, wo es erstmals unter dem Titel The Voice of Holland Ende 2010 im niederländischen Fernsehen gezeigt wurde. Zu der ersten Phase der Show, den Blind Auditions, werden rund 150 Teilnehmer eingeladen, welche dann in Begleitung der Live-Band vor den Coaches und dem Publikum 90 Sekunden performen müssen. Die Coaches, welche auf Stühlen mit dem Rücken zu den Kandidaten sitzen, um rein objektiv zu urteilen, können einen Knopf buzzern, wenn sie ein Talent überzeugt. Mindestens ein Coach muss sich umdrehen, damit der Kandidat eine Runde weiter, in die Battles, kommt. In dieser zweiten Phase treten zwei Talente aus demselben Team im Duett gegeneinander an, wobei nur eines weiterkommt. Die dritte Phase, die Knockouts, zeichnet sich dadurch aus, dass drei vom Coach gewählte Teilnehmer seiner Gruppe nacheinander einen selbstgewählten Song präsentieren. Einer der Drei wird von ihm dann letztendlich in die Liveshows gewählt. In dieser letzten Phase werden die Kandidaten sowohl von den Coaches, mit Punkten von 1-100, als auch von den Zuschauern durch ein Tele-Voting, bewertet. Im Finale entscheiden einzig die Fernsehzuschauer über den Sieg.

 

flickr.com/ibrilling/https://www.flickr.com/photos/38998391@N05/5658299946/flickr.com/ibrilling/https://www.flickr.com/photos/38998391@N05/5658299946/Samu Haber mit seiner Band Sunrise Avenue!

 

Die Coaches:

Nena, sowie the Boss Hoss, waren von der ersten bis zur dritten Staffel Mitglieder der Jury. Xavier Naidoo und Rea Garvey, der bis 2010 Frontman der deutschen Popband Reamon war, saßen die ersten beiden Staffeln in der Jury. Ebenfalls in der dritten Staffel war Max Herre mit von der Partie. Der finnische Sänger Samu Haber, Frontman von Sunrise Avenue, fungierte in der dritten und vierten Staffel als Coach, wobei Rea Garvey für die vierte und fünfte Staffel ebenfalls erneut in der Jury saß. Auch Michi Beck und Smudo von den Fanta Vier, sowie Stefanie Kloß, die Frontsängerin von Silbermond waren als Coaches in der vierten und fünften Staffel von TVOG zu sehen. 

Diese Staffel feierte Samu Haber sein Comeback in der Show. Neben ihm sitzt Andreas Bourani, der bereits in der fünften Staffel mit dabei war, wie auch wieder Michi Beck und Smudo. Neu dabei ist die deutsche Sängerin Yvonne Catterfeld

 

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Die Talente:

Keine Talente, keine Show- so einfach ist es. Und jedes Jahr verzaubern die verschiedenen Talente aller Altersklassen die Coaches und das Publikum mit ihrem mitreißenden Gesang aufs Neue. Bereits den ersten Kandidat, den 23-jährige Danyal Demir, wollten alle vier Coaches in ihrem Team haben und entfachte damit den so gern gesehenen Kampf um die Talente. Letzten Endes entschied er sich dann aber für Team Fanta. Ein weiterer Kandidat, der bereits jetzt als Top-Favorit gilt, ist der Schweizer Marc Amacher, der nicht nur alle Coaches überzeugen konnte, sondern auch noch eine Zugabe aufgrund des tosenden Applauses zum besten gab. Man kann auf jeden Fall gespannt sein, was die nächsten Blind Auditions an Überraschungstalenten mit sich bringen.

 

flickr.com/Eva Rinaldi/The Voice/https://www.flickr.com/photos/evarinaldiphotography/9203450343/flickr.com/Eva Rinaldi/The Voice/https://www.flickr.com/photos/evarinaldiphotography/9203450343/The Voice

 

Regeländerungen:

In der 6. Staffel The Voice gab es ein paar Änderungen. Eine davon verärgerte die Fans sehr: Wenn ein Talent es nicht schafft, einen der Coaches von sich zu überzeugen,  dreht sich die Jury am Ende der Performance nicht mehr um. Fans der Sendung betiteln diese Änderung als respektlos und herablassend. Die Kandidaten hätten eine Meinung und einen Grund verdient, warum es nicht gereicht hat, heißt es.

 

Bisherige Gewinner:

Die Sieger, die aus den bisherigen 5 Staffeln hervorgingen waren Ivy Quainoo, Nick Howard, Andreas Kümmert, Charley Ann Schmutzler und Jamie-Lee Kriewitz. Dabei konnten sich die meisten von ihnen jedoch lediglich nur über einen kurzweiligen Erfolg freuen. Beginnend mit Ivy Quainoo, der ersten Siegerin von TVOG 2012, welche zwar mit ihrer Single Do You Like What You See 2012 auf Platz 2 der deutschen Single-Charts landete und mit ihrem Album Ivy auf Platz 5, danach jedoch komplett von der Bildfläche verschwand. Den Namen Nick Howard hatte ich bereits schon einmal gehört, jedoch könnte ich keinen nennenswerten Song nennen, welchen er groß  rausgebracht hat. Andreas Kümmert sorgte mit seiner Blind Audition Performance zu Rocket Man von Elton John 2013 für helle Begeisterung bei den Coaches und dem Publikum und wurde schnell zum Top-Favorit der Show. Seine Single Simple Man erreichte Platz 2 der deutschen Charts und auch sein Album Here I Am schaffte es auf Platz 3. 2015 war er als Kandidat für den ESC ausgewählt worden, jedoch nahm er die Wahl nicht an, was für große Aufruhr bei den Zuschauern und den Medien sorgte, mit der Begründung, dass er sich nicht in der richtigen Verfassung fühle. Der Name Charley Ann Schmutzler hat mir erst einmal gar nichts gesagt und hat man von ihr ähnlich wie von Ivy Quainoo nach ihrem Sieg bei TVOG auch nichts mehr gehört. Die Gewinnerin des letzten Jahres, Jamie-Lee Kriewitz, zeigte sich zuletzt beim ESC 2016, bei welchem sie, zum großen Verdruss der Deutschen, nur den letzten Platz belegte. 

 

 

Das Geheimnis hinter dem Erfolg:

Mit insgesamt 4,02 Millionen Zuschauern am Sonntagabend (23.10.16), gelang der Talentshow der erfolgreichste SAT.1-Start seit 2013.  Aber was steckt hinter dem Erfolg der Sendung? Eigentlich dürfte man doch erwarten, dass sich nach nun über 5 Jahren das Format abgenutzt hat und die Zuschauerquoten rapide in den Keller gehen. Doch eben dies ist nicht eingetroffen. Maßgeblich für den Erfolg der Show sind die Coaches, die mit witzigen, sarkastischen Kommentaren und gegenseitigen Sticheleien die Stimmung im Publikum auflockern und dieses damit zum Lachen bringt. Zudem sind es bekannte Gesichter, die von Staffel zu Staffel hin und wieder durch neue populäre ersetzt werden. Gerade bei der jetzigen Ausgabe sind die Coaches die eigentlichen Stars der Show, da sie selten so gut harmoniert haben wie dieses Mal. Natürlich spielen die Talente auch keine unwesentliche Rolle. Es ist dieser Überraschungsmoment, wenn ein Talent auf der Bühne steht, nach dem Mikrofon greift und beginnt zu singen. Vor allem bei Kandidaten, deren Erscheinungsbild vielleicht keine kristallklare Stimme erwarten lässt, wird der Zuschauer zu Hause geflasht. Die jetzige Staffel geht noch bis Mitte Dezember und man darf gespannt sein welche ‚fucking unfassbare‘ Stimmen die Show noch bereithält.