Glorifiziert "Zero Dark Thirty" die Jagd nach Osama bin Laden?

von Portrait von Michael Miskulin Michael Miskulin
Veröffentlicht am 31. Januar 2013

Der heute startende Film "Zero Dark Thirty" von Kathryn Bigelow, der für insgesamt fünf Oscars nominiert wurde, hat in den USA eine öffentliche Kontroverse um die im Film enthaltenen Folterszenen entfacht. Der Thriller thematisiert die zehn Jahre lange Jagd nach Osama bin Laden und schreckt nicht davor zurück, das Folterverfahren des Waterboardings, des simulierten Ertrinkens, drastisch darzustellen.

Bigelows nüchterner dokumentarischer Stil lässt diese und andere Szenen, in denen Verdächtige misshandelt werden, unerträglich erscheinen. Auch wenn die Foltermaßnahmen teilweise von der Regisseurin fingiert sein mögen, bleibt der fade Beigeschmack, hier würden Täter aus Rache für die Schaulust der Zuschauer gequält. Kritiker führten auch an, hier könnte eine nachträgliche propagandistische Legitimation für menschenrechtsverletzende Methoden geschaffen werden, denn die aus den Foltern erhaltenen Informationen haben die Ermittler erst auf die richtige Fährte geführt.

Die Folterszenen haben aber auch prominente Fürsprecher. So Michael Moore, der auf seiner Facebook-Seite ein Statement über den Film abgab und davon sprach, dass "Zero Dark Thirty" ein fantastisch gemachter Film sei, der den Zuschauer die Folter hassen lässt.

Ab heute läuft "Zero Dark Thirty" in deutschen Kinos an und Sie können sich Ihre eigene Meinung bilden.

Was denken Sie? Wurde die Jagd nach Osama bin Laden glorifiziert?

Glorifiziert "Zero Dark Thirty" die Jagd nach Osama bin Laden?