Nach Amoklauf in Newtown: Premierenfeier von „Django Unchained“ verschoben

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 18. Dezember 2012

Wie immer nach einem Amoklauf, reagiert die Filmwelt auf die Geschehnisse in Newtown, Connecticut, mit Betroffenheit. Deadline berichtet, dass die ursprünglich für heute Abend angesetzte Premierenfeier von „Django Unchained“ in Los Angeles abgesagt wurde. Begründung: niemandem sei zum Feiern zu Mute. Gezeigt wird der Film zwar trotzdem, aber es wird keinen Roten Teppich geben und die geladene Presse wurde gebeten, ein anderes Screening zu besuchen. Auch eine Veranstaltung zum Start des neuen Tom Cruise-Films „Jack Reacher“ wurde verschoben. Auch der Trailer zu dem Film wurde nachträglich verändert - es gibt jetzt weniger Waffengewalt zu sehen. Auch mehrere Fernsehsender haben ihr Programm geändert. ABC strich etwa die finale Folge der in Deutschland bisher nicht gelaufenen Serie „Scandal“ aus dem Programm.

Beim letzten größeren Amoklauf in den USA hatte ein Student in einem Kino in Colorado um sich geschossen und zwölf Menschen tödlich verletzt. Damals war sogar eine Filmszene aus dem bereits fertiggestellten Film „Gangster Squad“ entfernt und anschließend durch eine andere ersetzt worden. (wir berichteten)

Dem Amoklauf am vergangenen Freitag fielen nach Medienberichten bisher 28 Menschen zum Opfer, hauptsächlich Kinder zwischen sechs und sieben Jahren. Über den 20-jährigen Täter ist bisher wenig bekannt. Offenbar gehörten die drei Waffen, die er benutzte seiner Mutter, die ihn oft auf Schießstände mitnahm. Insgesamt sind fünf Waffen auf die 52-Jährige zugelassen gewesen. Sie war das erste Opfer ihres Sohnes, der sich nach der Tat selbst richtete.

Parallel zu den Verschiebungen von Startterminen, entbrennt erneut die Frage nach einem strengeren Waffengesetz in den USA. Alle Waffen, die der Täter benutzt hatte, waren völlig legal gekauft worden. Die Behandlung des Waffengesetzes teilt die Nation wie kaum ein anderer Punkt - während die Republikaner sich dafür aussprechen, ist die andere große Partei, die der Demokraten, ausdrücklich für eine Verschärfung des Waffengesetzes. Durch den 2. Zusatzartikel der Verfasser, ist es legal, Schusswaffen zu besitzen. In 35 der 50 Bundesstaaten können Waffen problemlos von Privatperson an Privatperson weiterverkauft werden. Einige alte Gesetze verpflichten sogar zum Tragen einer Waffe, wenngleich sie auch bei einem Verstoß nicht geahndet werden.