Sechs Lolas: „Oh Boy“ räumt bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises ab

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 29. April 2013

Am Freitag war es so weit: Deutschland verlieh seine höchste Auszeichnung für Filmschaffende. Gewonnen hat dabei nicht die teure Mammutproduktion, sondern ein kleiner, unscheinbarer Film. Eine große Überraschung war es aber trotzdem nicht, denn „Oh Boy“ hatte  „Oh Boy“ hat recht wenig Handlung, der ganze Film ist eher eigenwillig als konventionell. Es geht um einen Ex-Studenten in seinen späten 20ern, der aus Langeweile bzw. auf der Suche nach dem Sinn des Lebens durch Berlin streift und dabei allerlei Leute trifft, die vielleicht nur Statisten sind, vielleicht aber auch Schlüsselfiguren. Ein „Zeittotschläger-Meisterwerk“, wie Spiegel Online ihn nannte; eine „Taugenichts-Geschichte“, meint die FAZ.

Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller, Nebendarsteller, Musik und sogar die wichtigste Kategorie von allen, Bester Spielfilm - sechs Lolas also, gehen an „Oh Boy“. Vier davon in wichtigen Kategorien. Tom Tykwers mit 100 Millionen Dollar budgetierte Mammut-Produktion (jedenfalls im Verhältnis zu „Oh Boy“) holte zwar auch fünf Lolas, aber ausschließlich in wenig prestigeträchtigen Kategorien wie Schnitt, Szenenbild und Maske.

Den Preis für die beste Hauptdarstellerin gewann Barbara Sukowa für „Hannah Arendt“. Regisseur Werner Herzog erhielt, das stand schon vor der Verleihung am Freitag fest, den Preis für sein Lebenswerk. Matthias Schweighöfer bekam für „Schlussmacher“ einen Publikumspreis.