Madonna bringt Fans gegen sich auf

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 16. Oktober 2012

Madonna erregte in den letzten Wochen wiederholt Aufsehen durch skurrile und/oder freizügige Bühnennummern. Jetzt ging sie in Los Angeles einen Schritt zu weit. Wie die verschiedene Medien berichtet, sang die 54-Jährige zu „Ehren“ Malala Yousafzais ihren Song „Human Nature“. Dem 15-jährigen pakistanischen Mädchen wurde am 9. Oktober von Taliban-Anhängern in den Kopf und in den Hals geschossen, nachdem sie sich in ihrem Blog für bessere Bildung ausgesprochen hatte. Sie hat überlebt, ringt aber derzeit in einer britischen Spezialklinik um ihr Leben. Während Madonna sang, entkleidete sie sich bis auf die Unterwäsche und griff sich in den Schritt. Auf dem Rücken hatte sie das Wort „Malala“ stehen.

Madonna bringt Fans gegen sich auf

Einige ihrer Fans und viele Pakistanis entrüsteten sich darüber bei Twitter - ihr Auftritt wäre völlig respektlos, Madonna würde Malalas Leid als Kulisse für eine billige Selbstinszenierung benutzen. Möglicherweise berechtigte Vorwürfe gegen einen millionenschweren Popstar, der mit der exhibitionistischen Nummer eigentlich für Gerechtigkeit (und Bildung) eintreten wollte. Zwar sagte Madonna kürzlich in einem Interview, dass sie das Attentat auf Malala zum Weinen gebracht habe, aber wer weiß schon, ob das wahr ist? Andererseits: Warum sollte Madonna für sich die PR-Trommel rühren? Sie ist DER weibliche Popstar schlechthin - schon seit über 30 Jahren. Sie hat keine Promotion mehr nötig. Wahrscheinlich ist Madonna einfach ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen. Niedere Beweggründe wollen wir ihr da nicht gleich unterstellen.