Dreist: Britische Zeitung stempelt Heino als Nazi ab!

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 27. Februar 2013

Als Heino Mitte Februar der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ein Interview gab, hätte er, zugegebenermaßen, seine Wort weiser wählen können. Als er gefragt wurde, ob er plant, ein Album mit Bushido-Covern aufzunehmen, antwortete der 74-Jährige:

Wenn ich jetzt umfalle und bin tot, dann ist es das letzte Album gewesen. Das weiß man nicht. Aber noch bin ich ja hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder und flink wie ein Windhund.

Das ist ein Zitat von Hitler. Er schrieb es erstmals in „Mein Kampf“ und verwendete den Satz auch 1935 bei einer Reichsparteitagsrede an die Hitlerjugend. Das wusste Heino allerdings nicht – sagt jedenfalls sein Manager. Das mag wahr sein oder nicht. Vielleicht will sich der Schlagersänger auch einfach noch ein bisschen mehr ins Rampenlicht rücken, als bisher schon. Wenn das der Plan war, hat es funktioniert: Die britische Zeitung The Guardian berichtete über das Interview und malte Heino braun an – er sei bekannt für seine Hitlersprüche und wäre sowieso ein Sympathisant der Rechtsextremen. Das rollende R und die blonden Haare hätten ihm Freunde in konservativen und auch rechtsextremen Kreisen eingebracht. Und das Zitat des Anstoßes kenne ohnehin jeder Deutsche aus dem Geschichtsunterricht und müsste es folgerichtig korrekt zuordnen können. Das behauptet zumindest des Guardians Deutschland-Korrespondentin Kate Connelly, die für den Artikel verantwortlich zeichnet.

Zwar hatte Heino mit einer Tour durch Afrika während der Apartheid für Furore gesorgt und geriet auch in die Kritik, als er alle drei Strophen des Deutschlandliedes einsang, ihm wegen Haarfarbe und Sprechweise gleich einen Hang zum Rechtsextremismus zu diagnostizieren zeugt jedoch nicht nur von nicht vorhandener journalistischer Objektivität, sondern auch von eben jenem Schubladendenken, das im Artikel des Guardian angeprangert wird. Ein bitteres Eigentor für Kate Connolly, die vermeintliche Deutschland-Expertin des sonst seriösen Guardian.