Britischer Oscar: BAFTA für Hathaway, Waltz und Affleck

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 12. Februar 2013

Bester Film, bester Regisseur, bester Schnitt - in drei der sieben Kategorien, für die Ben Afflecks neuer Film „Argo“ für den britischen Film- und Fernsehpreis „BAFTA“ nominiert war, konnte er die Trophäe mit nach Hause nehmen. Ein Omen für die Oscars? Seit vier Jahren ist der beste Film der BAFTAs auch bester Film bei den Oscars geworden. Auch beim amerikanischen Filmpreis ist „Argo“ in sieben Kategorien nominiert. Der ganz große Abräumer des Abends war aber trotzdem ein anderer Film.

In 26 Kategorien wurde der BAFTA in diesem Jahr verliehen. In neun davon war „Les Misérables“ nominiert. Gereicht hat es am Ende für vier Trophäen. Eine davon steht künftig über dem Kamin von Anne Hathaway, die den BAFTA für die beste weibliche Nebendarstellerin bekam. Auch das Make Up, das Produktionsdesign und den Ton fand die Academy BAFTA-würdig.

Die überraschenden Rohrkrepierer des Abend sind grade die beiden Filme, die die ganz großen Oscar-Favoriten des Jahres sind: „Life Of Pi - Schiffbruch mit Tiger“ (11 Oscar-Nominierungen) und Steven Spielbergs „Lincoln“ (12 Oscar-Nominierungen). Spielbergs Film über den Präsidenten, der die Sklaven befreite, erhielt von zehn BAFTA-Nominierungen grade mal einen Award. Dieser ging an den Hauptdarsteller des Films - Daniel Day-Lewis, der den titelgebenden Präsidenten mimt. Auch die neun BAFTA-Nominierungen von „Life Of Pi - Schiffbruch mit Tiger“ mündeten in nur zwei Trophäen - eine für die besten Spezialeffekte und eine für die beste Kameraarbeit. Ob uns auch bei den Oscars eine Überraschung erwartet? „Lincoln“ würde bei einem Oscar-GAU sogar einen Rekord brechen und die beiden bisher schlimmsten Versager um jeweils eine nicht überreichte Trophäe überbieten - bisher sind „Die Farbe Lila“ und „Am Wendepunkt“ mit je 11 Nominierungen und null Siegen die übelsten Krepierer.

Eine Auszeichnung als bester Nebendarsteller erhielt auch Christoph Waltz für seine Darbietung des Dr. King Schultz in Quentin Tarantinos neuem Machwerk „Django Unchained“. Auch der Geistesvater und Regisseur selbst erhielt den BAFTA in der Kategorie „Original-Drehbuch“.

Beim „Outstanding British Film“ des Jahres fiel angesichts des Einspielergebnisses natürlich die Wahl nicht schwer. „Skyfall“ erhielt zusätzlich den Preis in der Kategorie „Filmmusik“.

Der BAFTA wird seit 1948 jährlich in London verliehen.