Ärger über Amazon: Deutsche Autoren verfassen Protestbrief

von Portrait von Andreas Broede Andreas Broede
Veröffentlicht am 14. August 2014

Nicht nur in den USA, auch im deutschsprachigen Raum regt sich Unmut zahlreicher Autoren über Amazon. Nach einem Bericht von handelsblatt.com kritisieren über 100 Autoren in einem Protestbrief das Geschäftsgebahren des US-Konzerns, darunter namhafte Schriftsteller wie die österreichische Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek und die Deutschen Ingrid Noll, Nele Neuhaus, Günter Wallraff, Fred Breinersdorfer und John von Düffel.

"Amazon manipuliert Empfehlungslisten. Amazon nimmt Autoren und ihre Bücher als Druckmittel her, um noch mehr Rabatte zu erzwingen",

heißt es in dem Brief, der dem Handelsblatt vorliegt und in der kommenden Woche veröffentlicht werden soll, unter anderem.

Regula Venske, die Generalsekretärin des PEN-Zentrums Deutschland, einer Schriftsteller-Vereinigung, erklärte gegenüber der Zeitung:

"Wir müssen die Leser aufklären, dass die Manipulation der Empfehlungslisten und die verzögerte Auslieferung von Büchern, deren Verlage sich gegen Amazon wehren, zum Alltag bei Amazon gehören."

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Erst vor wenigen Tagen hatten auf Initiative von Douglas Preston über 900 US-Autoren, darunter Größen wie Stephen King, Paul Auster und John Grisham, in einem ganzseitigen Offenen Brief in der New York Times gegen die Unternehmenspolitik des Konzerns gegenüber Verlagen und Autoren protestiert.