Friseur Gül

FRISÖR GÜL
„Wir sind halt so...“
Inhaberin Gül ist in Ostanatolien geboren. In den 1970er Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Frankfurt am Main. Mit 23 machte sie die Meisterprüfung als Frisörin und ging nach Berlin – alleine. 1998 übernahm sie das Frisörgeschäft von Horst Bookan in der Eisenacher Straße.
Der Laden und sie – das war Liebe auf den ersten Blick. „Ich habe die Einrichtung gesehen und gedacht, das ist mein Laden“, erzählt Gül. Die Möbel ihres Geschäfts sind im Stil der 1970er Jahre gehalten: alte pastellfarbene Frisörhauben, Goldspiegel und Engelfigürchen.
Mit ihrem Vorgänger verbindet Gül heute eine ungewöhnliche Freundschaft. Horst Bookan ist für sie eine Art Ersatzfamilie geworden und ab und zu bedient er hier seine Stammkunden noch immer.
Das Herzstück ihres Ladens ist die Tee-Bar. Hier sitzt Gül mit Freunden und Kunden zusammen. Einmal alle paar Monate macht die Chefin übrigens eine Vernissage. Gül‘s Laden, er ist gleichzeitig Café, psychologische Praxis und Galerie.
„Wir sind halt so, wir Frisöre“ sagt sie. „Wenn ein Kunde mir seine Haare zur Verfügung stellt, dann stellt er mir gleichzeitig auch seine Seele zur Verfügung.“ Und mit beidem geht Gül sehr behutsam um.