And The Waltz Goes On - Mit leichtfüßiger Walzermusik in den Wochenanfang

von Portrait von Götz H. Henke Götz H. Henke
Veröffentlicht am 20. Oktober 2014


"Dieser Walzer ist unglaublich schön- spannend, romantisch, packend, filmisch." erklärte Andre Rieu dem Publikum in Wien vor der Uraufführung.  Es war beileibe nicht das erste musikalische Werk, das Andre Rieu mit der Bitte, er möge es doch mit seinem Johann Strauss Orchester aufführen, vorgeschlagen bekam. Aber sicher war es eine der überraschendsten Anfragen dieser Art. Denn derjenige, der dort immerhin erst circa 50 Jahre nach der Komposition des Stückes auf Rieu zukam, war kein geringerer als der Schauspiel-Weltstar Sir Anthony Hopkins. Er schrieb den Walzer im November 1964 (im Alter von 26 Jahren), an einem "dunklen, nasskalten Tag", wie er sich selbst erinnert. "Ich saß am Klavier im Proberaum des Liverpool Playhouse Theatre und war nur so am rumspielen, als jemand hereinkam und mich fragte, was ich denn da schönes spiele. 'Ach nichts, ich probiere nur so rum.' entgegnete ich. Die Person sagte, es würde ihr sehr gefallen und ich sollte doch die Noten aufschreiben, was ich dann auch tat."

Das Stück blieb dann allem Anschein nach sehr lange unter Verschluss, doch irgendwann sah Sir Anthony Hopkins den Walzer-Liebhaber Andre Rieu im Fernsehen und da erinnerte er sich wohl, dass er da doch noch etwas hatte... "Ich kannte ihn auch schon vorher. Auch wenn es viele Leute gibt, die ihm seinen Erfolg nicht gönnen, ist er für mich ein großartiger Musiker mit einer immensen Reichweite." Und so kam es, dass er Kontakt zu dem niederländischen Geigen-Apostel aufnahm, welcher ihm nach einem kurzen Plausch bat, er möge ihm doch bitte die Noten zukommen lassen. Nicht nur das Stück, sondern auch der Titel "And The Waltz Goes On" gefiel Rieu so gut, dass er es bereits vor der Live-Uraufführung, die es hier im Video zu sehen gibt, für seine CD aufnahm und diese dann ebenfalls "And The Waltz Goes On" taufte.

And The Waltz Goes On - Mit leichtfüßiger Walzermusik in den Wochenanfang

Wir sind Sir Anthony Hopkins sicherlich sehr dankbar, dass er sich  für eine Schauspiel-Karriere entschied. Allerdings sieht und vor allem hört man hier, dass er auch über kein zu verachtendes kompositorisches Talent verfügt. Neben diesem Stück schrieb er auch die Musik für seine beiden Regiearbeiten beim Film, "August"  (1996) und "Slipstream" (2007) und veröffentlichte in Zusammenarbeit mit dem Filmkomponisten Stephen Barton auch ein paar Konzertstücke mit Titeln wie 'The Masque Of Time' oder 'Schizoid Salsa', welche 2008 vom Dallas Symphony Orchestra aufgeführt wurden.