Chester Browns Comic Ich bezahle für Sex

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 13. Mai 2012

Dieser Comic wird die Meinungen spalten: Chester Brown veröffentlicht "Ich bezahle für Sex".

"Sensibel und schonungslos erzählt er im vorliegenden Buch von seinem Leben mit Prostituierten. Dabei stellt er nicht nur das Ideal der romantischen Liebe infrage, er schildert auch provokant und verblüffend sachlich, dass er die Inanspruchnahme von käuflichem Sex nicht nur legitim findet – sondern sinnvoll, besser und ehrlicher" berichtet sein Verlag Walde + Graf. mehr...

So nüchtern wie der Titel ist auch der Erzählstil des Comicautoren. Erfrischend ehrlich, aber auch recht schonungslos. In der Sendung Kulturzeit auf 3sat sah ich ein Interview mit Brown. Er beschrieb seinen Weg zur käuflichen Liebe. Nachdem seine Freundin mit ihm Schluss gemacht hat, habe er sich nciht wie die meisten in einen Weg des Liebeshasses gestürzt. Im Gegenteil - er sei jetzt angeblich völlig frei von irgendwelchen romantischen Anwandlungen oder Sehnsüchten, Wehmut und Enttäuschung über die gescheiterte Liebe habe er hinter sich gelassen. Käuflicher Sex sei da viel angenehmer.  mehr... Gut und schön, er hat ein sehr offenes Comic über Prostitution gemacht, kaum einer würde sich das trauen, vor allem, da das Buch autobiographisch ist. Aber mal ehrlich, wer braucht so ein Comic denn überhaupt? Darauf gewartet hat die Welt sicher nicht.

Nüchtern über gekauften Sex erzählt

Chester Brown begann laut Walde +Graf seine Karriere in den 1980er Jahren in Toronto. 1986 erschien seine erste Graphic novel Ed the Happy Clown. Es folgten The Playboy und Louis Riel. Der Comic über den legendären kanadischen Politiker und Mystiker Louis Riel war 2004 für zwei Eisner Awards nominiert und 2011 wurde Brown in die Canadian Comic Book Creator Hall of Fame eingeführt.