Splinter Cell und Rainbow Six-Schöpfer Tom Clancy ist tot!

von Portrait von Daniel Tuttaß Daniel Tuttaß
Veröffentlicht am 7. Oktober 2013

Letzten Dienstag verstarb mitten in der Nacht im Alter von 66 Jahren der für seine Militär-Thriller bekannte Schriftsteller Tom Clancy in seiner Heimat Baltimore. Mit seinen komplexen und spannenden Militär-Thrillern, in welchen eine Verschwörung die Nächste jagte, erlangte er weltweit Anerkennung und seine Bücher verkauften sich weltweit. Viele seiner Werke widmen sich der Arbeit von amerikanischen Geheimdiensten und dem Kampf gegen Terroristen, insbesondere natürlich auch denen im Irak in der jüngsten Vergangenheit.

Als eines seiner bekanntesten Werke gilt sein erster Roman "Jagd auf Roter Oktober", welcher 1984 veröffentlicht wurde und 1990 sogar mit Sean Connery verfilmt wurde. Doch Tom Clancy hatte nicht nur auf die Bücherwelt großen Einfluss. Bei einer beeindruckenden Anzahl von 51 Spielen hatte Tom Clancy mit seinen Büchern Einfluss und ist damit der am häufigsten in Spieletiteln verwendete Name. Bekannte Spiele-Reihen die von seinem Einfluss profitierten waren unter anderem "Ghost Recon", "Rainbow Six", "EndWar" und "H.A.W.X.", so wie natürlich sämtliche "Splinter Cell"-Spiele. Erst 2008 bezahlte der renommierte Publisher Ubisoft ungefähr 20 Millionen US Dollar um sich die Namensrechte zu sichern und Spiele mit dem Vorsatz „Tom Clancys“ veröffentlichen zu können. In nächster Zeit steht für die PlayStation 4 und Xbox One noch der Release von „Tom Clancys: The Division“ an.

Splinter Cell und Rainbow Six-Schöpfer Tom Clancy ist tot!

Tom Clancy war eine umstrittene Persönlichkeit. Er war ein Waffennarr und Befürworter des Vietnam-Krieges und galt als sehr konservativ. Doch sein Einfluss auf die Spielewelt war groß, größer als alle Werke vom Großmeister der Fantasy J.R.R. Tolkien. Kritiker empfanden die von ihm inspirierten Spiele und deren Handlungen allerdings oft als zu langweilig und vorhersehbar, im Gegensatz zu seinen Büchern. Auch sein unerschütterlicher Glaube an die unbeugsame Militär-Supermacht USA war vielen ein Dorn im Auge. So wurden im Laufe der Zeit auch immer öfter Stimmen laut die sich, besonders auch für die "Splinter Cell"-Reihe, mehr Tiefgang und Hintergrund für die Charaktere wünschten, anstatt dem oft übertrieben inszenierten Patriotismus.

Mir persönlich waren die Erzählungen der „Tom Clancy“-Spiele auch meist zu platt. Ich empfand die Welt mit ihren Geheimdiensten und Verschwörungen zwar immer als interessant, aber an die Storys der Spiele kann ich mich kaum noch erinnern. Tom Clancy war für mich kein Siegel für gute Geschichten, sondern ein Hinweis auf das Szenario und die Welt in welcher die Handlung spielt. Ich habe aber großen Respekt vor dem Einfluss seiner Geschichten auf so viele unterschiedliche Spiele und Genres. Und natürlich erwarte ich bereits sehnsüchtig das noch erscheinende „Tom Clancys: The Division“, da dort der Fokus wohl weniger auf der Geschichte und vielmehr auf der Spielwelt liegen wird.