Joss Whedons "The Cabin in the Woods"

von Portrait von Michael Miskulin Michael Miskulin
Veröffentlicht am 6. September 2012

Wie stellt man einen Film vor, der am besten wirkt, wenn man am wenigsten über ihn weiß? Diese Frage mussten sich auch Joss Whedon (Regisseur von "The Avengers" und Schöpfer von "Buffy, the Vampire Slayer") und Drew Goddard (Autor von "Lost" und "Cloverfield") gestellt haben. Denn zwei Jahre hat es gedauert, bis der 2009 gedrehte Horrorfilm "The Cabin in the Woods" dieses Jahr in die amerikanischen Kinos kam und nun heute in deutschen Kinos anlaufen wird.

Lasst das Gemetzel beginnen

Es sei bloß die Ausgangssituation verraten: Eine für das Horrorgenre stereotypisch besetzte Jugend-Clique will ein Wochenende voller Party und Sex 'n' Drugs in einer abgelegenen Waldhütte verbringen. Da gesellt sich zum gutaussehenden aber tumben Sportler (gespielt von einem damals noch unbekannten Chris Hemsworth) die naive Jungfrau, das blonde Luder, der zurückhaltende Aussenseiter und der kiffende Witzbold.

Das übliche Rätselraten, wer als erster den Löffel abgibt und wer sich schreiend und blutüberströmt bis ans Ende des Films rettet, könnte jetzt eigentlich starten. Was sich dann aber daraus entwickelt ist ein aberwitziges Panoptikum des Horrorgenres: Tabakspuckende Rednecks, zungenküssende Wölfe, wandelnde Untote, mordende Einhörner, gefräßige Dämonen und ganze Flutwellen an Blut, Blut, Blut und nochmals Blut. Das alles fügt sich schließlich zu einer witzigen Bestandsaufnahme über das gegenwärtige Horrorgenre zusammen, die nicht zuletzt auch an Wes Cravens "Scream" erinnert, der Mitte der Neunziger den Slasherfilm widerbelebte.

Horrorfilm, quo vadis?

"The Cabin in the Woods" erscheint heute in deutschen Kinos.