Bayreuther "Ring des Nibelungen" - Ruinierte das Sturmgewehr die "Siegfried" Premiere?

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 30. Juli 2013

Hatte man bei den Bayreuther Festspielen mit „Der Walküre“ das Bergfest der von Frank Castorf inszenierten Ring-Sage gefeiert, gab es gestern den dritten Teil - "Siegfried". Und wieder spaltete diese Aufführung die Geister und Kritiker. Außerdem: Täglich grüßt die Kanzlerin: Auch Angela Merkel war mit von der Partie und wollte anscheinend wissen, was sich Castorf nun wieder hat einfallen lassen.

Der dritte Teil der „Ring des Nibelungen“-Geschichte von Richard Wagner, handelt wohl vom größten deutschen Heldenmythos vor Boris Becker: Siegfried. Dieser soll einen Drachen töten, um den Ring in seinen Besitz zu bringen. Da ein gutgesinnter Waldvogel ihn warnt, verschwindet Sigfried nach dem Ring-Diebstahl mithilfe einer Tarnkappe und verliebt sich schließlich in Brünnhilde, die Götter-Tochter aus "Walküre".

Handlung hin oder her, bei Frank Castorf möchte der Leser doch an dieser Stelle wissen, was der Regisseur ausgeheckt hat. Fassen wir zusammen: Statt der traditionellen Schwertwaffe mit dem Namen Notung, ballert dieser Siegfried im Rockstar-Kettenhemden-Look mit einer Kalaschnikow munter durch das Bayreuther Festspielhaus und erlegt mithilfe des Feuereisens den Drachen.

Eindeutig keine leichte Kost für die Zuschauer, manchen ist dadurch eindeutig der Appetit auf Bayreuth vergangen und stoßen gequälte Buh-Rufe aus, während andere dem Splatter-Siegfried zu jubeln. Die Zuschauer sind zwiegespalten.

Arme Wagner-Fans. Armer Waldvogel. Der wird nämlich von zwei Krokodilen nach dem Geschlechtsakt verspeist.

Bayreuther "Ring des Nibelungen" - Ruinierte das Sturmgewehr die "Siegfried" Premiere?