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Mit dem Fahrrad die Welt erkunden: Pedal the World

von Portrait von Carina Kaiser Carina Kaiser
Veröffentlicht am 25. August 2016

Was ist der Sinn des Lebens? Diese Frage stellte sich Felix Starck und machte sich auf  die Reise seines  Lebens - auf einem Fahrrad. Nach 18.000 km, 22 Länder in 365 Tagen kommt Felix wieder in seiner Heimat - und gestern auf der Leinwand des Sion Sommerkinos in Köln an. 

Gestern Abend ist es endlich soweit. Der Dokumentarfilm des Jahres »Pedal the World« läuft im Open Air Kino Köln. Hier nimmt Felix auch mich mit durch 80 Minuten Höhen und Tiefen seines Abenteuers. 

Der Traum von der absoluten Freiheit - wer von uns hat den nicht. Auch Felix Starck träumt von der Entdeckung des Planeten. Diesen Traum erfüllt er sich, allerdings nicht auf gewöhnlichem Weg, sondern hautnah auf seinem eigenen Fahrrad. Vernunft hielt den jungen Abenteurer seit seinem 16. Lebensjahr davon ab, diese einzigartige Reise zu realisieren. Im Jahr 2013 hielt er nicht mehr aus und machte sich mit 60 kg im Juni des selben Jahres, zusammen mit seinem Reisepartner Fynn auf den Weg Richtung Osten. Bereits nach elf Tagen entscheidet Fynn die Rückreise anzutreten und er verlässt das Projekt. Felix ist von nun auf sich alleine gestellt. 

Felix Starck - der Forrest Gump unter den Radfahrern 

Man kennt solche Stories aus Filmen. Tom Hanks läuft sich in »Forrest Gump« die Füße wund und Mark Wahlberg entpuppt sich in »der Marsianer« als super Alleinunterhalter vor der Kamera. Bei »Pedal the World« sprechen wir allerdings von einer ganz anderen Liga als "Hollywood-Blockbuster". Der Amateur-Film ist dennoch nicht weniger packend - auch das war Absicht des Machers:

„Ich wollte mit meinem Projekt zeigen, dass es gelingen kann, einen packenden Dokumentarfilm abseits des Mainstreams zu drehen und Menschen für meine Geschichte zu begeistern. Ich denke, das ist mir gelungen“. 

Eine bessere Kulisse für einen Dokumentarfilm als die des Sion Sommer Kinos kann es eigentlich nicht geben. Der Blick auf den Rhein, die untergehende Sonne hinter dem Kölner Dom und die leichte Brise um die Nase. Dazu ein Film, den das Leben geschrieben hat. Das Gefühl, was sich bei mir einschleicht: Ich sitze bei einem Kumpel zu Hause und schaue seine digital zusammengefasste Reise auf seinem Fernseher. Nur, dass es hier eine riesige Leinwand ist und ich Felix nicht kenne. 80 Minuten lang freue ich mich für seine Erfolge (180 km an einem Tag), leidet unter seinem Heimweh (oder seinem Muskelkater) und lache über seine am-Rande-Bemerkungen (Freude über ein Nutella-Glas in Chiang Mai oder den ersten Rückenwind). 

Felix und die Kamera - unperfekt ist perfekt 

Dieser Mann ist so alt wie ich, erfüllt sich Träume, die auch mir schon erschienen sind spricht offen über Tiefschläge und Ängste, die sicherlich auch mich einholen würden. » Er ist sehr ehrlich«, heißt es auf dem Stuhl neben mir. Nicht nur Felix' Worte, auch sein Bart (der mal voller, mal weniger voll ist), seine Frisur (selbiges) oder seine Augen erzählen die Geschichte eines Mannes, der die Welt auf eine andere Art und Weise kennen lernt. Erfahrungen, mit der Einsamkeit um zu gehen, sich zu verlieben und Gastfreundschaft auf der ganzen Welt zu erfahren. Felix nimmt uns mit auf seine Reise, die genauso unperfekt ist wie manche seiner Aufnahmen oder seine - manchmal recht lustig monotone - Offsprecher Kommentare. Aber genau das macht die Dokumentation so gelungen.

Europa, Asien, Neuseeland, USA u.v.m. Felix Reiseroute findet ihr hier. 

Am 14 September läuft der Film erneut im Sion Sommerkino. Hier könnt ihr euch Tickets sichern. Viel Spaß!

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