12-Jähriger baut und programmiert Roboter aus Leidenschaft

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 16. September 2013

Was wir nicht alles im Alter von zwölf Jahren in unserer Freizeit gemacht haben: Sammelkartenspiele für uns entdeckt, begeistert animierte Serien vor der Flimmerkiste verfolgt und primitiven Schabernack getrieben. Kurzum: Wir haben unproduktiv herumgelümmelt und aus heutiger Sicht den sinnlosen Scherereien gehuldigt. Dennoch zogen wir die elementarste aller Lehren aus der Kindheit: Mach, was dir gefällt. Während wir noch in hirnlosen Raufereien unsere ersten Lebenserfahrungen akkumulierten und das kleine Einmaleins notdürftig beherrschten, ist Rohan Agrawl bereits gefühlte zwanzig Schritte weiter und programmiert Roboter aus Leidenschaft – im gleichen lausbübischen Alter von zarten zwölf Jahren. Der eben erwähnte Lebensgrundsatz, den wir aus zahlreichen unüberlegten, prekären und banalen Handlungen gezogen hatten, ist für ihn nicht mehr als eine blumige Floskel. Denn die Intelligenzbestie erwarb diese Erkenntnis mit nur vier Jahren, als er bereits mit dem Programmieren anfing – und sich darin verlor. Kein Wunder, dass bereits große Tech-Firmen seinen Namen auf dem Zettel haben.

"Er weiß mehr als die meisten Ph.D. Studenten. Ich war total geschockt",

12-Jähriger baut und programmiert Roboter aus Leidenschaft

sagt Ted Larson, CEO of OLogic und beschreibt wie Agrawal einen Roboter erschuf, der umherfahren und Kartoffelchips verteilen kann. "Er machte das innerhalb einer Woche, in der er hier war". Der pfiffige Junge hat sich nicht nur das Programmieren autodidaktisch beigebracht, sondern baut auch noch eigenständig Roboter. Sein starkes Interesse an HTML-Codes zeigte er mit fünf Jahren, als er seine erste Website erstellte. Jetzt wird er von OLogic gefördert, einer Firma in Kalifornien, die sich auf die Herstellung von Robotern spezialisiert hat und Designs für große Konzerne wie Google, Disney und Hasbro entwirft.

An alle desillusionierten Eltern dort draußen, die sich nun über das geistige Wohlbefinden ihres Kindes echauffieren, weil es noch mit Bauklötzchen hantiert: Agrawl ist eben ein Naturtalent. Ihm wurde das Geschick zwar in die Wiege gelegt, aber es liegt bekanntlich an jedem selbst, was er daraus zimmert. Das heißt nicht, dass man sein Kind zu irgendetwas drängen sollte, im Gegenteil, jeder wird schon etwas finden, in dem er ein Genie ist – auch wenn es sich vorerst nur um das akribische Sammeln von Pokémon handelt.