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Magic! Mit neuem Album: Primary Colours Rezension

von Portrait von Julia Grimm Julia Grimm
Veröffentlicht am 14. Juli 2016

Magic! Kennt vielleicht der ein oder andere noch von der Single „Rude“ (2013), die auch in Deutschland auf Platz 1 ging. Dort ging es um einen Junggesellen, der bei dem Vater seiner Freundin um ihre Hand bittet, welche dieser aber immer wieder abschlägt… drei Jahre ist das nun her, nun kam das zweite Studioalbum der kanadischen Band raus und wir haben mal rein gehört.

Die Band

Magic! ist eine kanadische Band aus Toronto. Die Truppe ist ein Projekt des Produzenten Nasri Atweh, der schon für Christina Aguilera, Justin Bieber, No Angels oder Pitbull geschrieben hat. Mit letzterem hat die Band auch einen Song auf der neuen Platte. Atweh übernimmt dabei die die Produktion, Gitarre und Gesang, daneben ist Mark Pellizzer an einer zweiten Gitarre, Ben Spivak am Bass und Alex Tanas heizt am Schlagzeug ein. Die Musik ist Pop, hat jedoch einen starken Reggae Einfluss.  Die Jungs sagen von sich selbst, dass sie besonders von The Police, Bob Marley oder auch The Wailers inspiriert werden.

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Das Album

Primary Colours heißt es, kommt mit weißen Cover daher und die Silhouetten der vier Bandmitglieder, von denen drei in den Grundfarben gehalten sind und einer, mutmaßlich Sänger Atweh, in Weiß. Das Textbuch kann man auffalten und erhält da Cover nochmal in großer Ausführung. Kann man sich an die Wand hängen, wenn man will.

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Es sind nicht die großen, lyrischen Texte, es sind auch nicht die großen Gitarrenriffs oder das einzigartige, gesangliche Talent des Lead-Sängers, auch wenn seine Stimme Wiedererkennungswert besitzt. Es ist aber solider Pop, der durch den Reggae perfekt zum Sommer passt. Es geht um Liebe, um das Katz und Mausspiel, um die Tücken des Alltags, um die Besinnung auf das Grundlegende:

So you and me dont have to know it all, as long we can stay true, as long as love don’t change, we can HAVE IT ALL (Du ich müssen nicht alles wissen, solange wir echt bleiben, solange sich die Liebe nicht ändern, können wir alles erreichen)

Gloria, why do you play with me? If I’m the only one, then who the hell is HE? (Gloria, warum spielst du mit mir? Wenn ich der einzige für dich bin, dann wer zu Hölle ist ER?)

It’s four o’clock in the morning, I can’t get sleep because the dog keeps snoring and then the baby starts crying. Waking up my girl she’s trying to get a couple hours in (Es ist vier Uhr in der Nacht, ich kann nicht einschlafen, weil der Hund schnarcht und dann fängt das Baby auch noch an zu schreien. Ich wecke mein Mädchen auf und sie versucht, ein paar Stunden Schlaf zu gewinnen)

Back to primary colours, so we can blend together again, back to primary colours, a little blue, yellow and red (Zurück zu den Grundfarben, dann können wir alles wieder zusammen mischen, zurück zu den Grundfarben, ein bisschen Blau, Gelb und Rot)

Generell zieht sich der Reggae-Stil durch jedes Lied und versprüht diese Leichtigkeit eines süßen Lebens. Sehr humorvoll werden uns die Auf und Abs des Leben präsentiert, auch wenn die Lieder ein wenig einseitig sind. Gute Laune, gute Laune, gute Laune überall! Aber natürlich kann Magic! auch ein paar leisere Töne anspielen. So sind No Regrets und I need you zwei ein wenig schwerere Songs. No Regrets beschreibt dabei den letzten Versuch zweier Liebenden, die sich zwar sehr viel Streiten, aber doch noch weiter machen wollen: Before we lose everything we have tomorrow, can we forget what went wrong yesterday? (Bevor wir alles verlieren haben wir noch das Morgen, können wir vergessen, was gestern falsch lief?). Wobei I need you schon einen Schritt weiter ist und die Sehnsucht nach einer verloren Liebe. Die beiden Songs sind natürlich eine willkommene Abwechslung, aber so wirklich berührt haben sie mich nicht. Mir gefällt da die humorvolle, leichtere Kost von Magic! besser. Die aktuelle Singleauskoppelung "Red Dress!" gehört auch zu der Sorte von Musik, wahrscheinlich wissen sie, dass es besser passt.

Fazit

Ein wenig schwer tu ich mich mit der Platte schon, einfach, weil ich nicht genau weiß, wann ich mir die Musik anhören würde. Ich glaube am ehesten auf einer Sommerparty als Hintergrundmusik, wenn die Sonne langsam untergeht, die Glühwürmchen um einen tanzen und die laue Sommernacht beginnt. Das ist für mich das Album. Denn es geht mir hier mal weniger um die Message, sondern um den Grundtenus, den Magic! versprüht. Ich glaube nicht, dass ich die Musik im Herbst noch genauso hören kann. Nichtsdestotrotz haben es Gloria und No Sleep in meine gute Laune Spotify-Liste geschafft.