James Vincent McMorrow: "Post Tropical" überzeugt und zaubert emotionale Klangwelten

von Portrait von Lina Wemhöner Lina Wemhöner
Veröffentlicht am 17. Januar 2014

Wem James Vincent McMorrow bisher noch kein Begriff war, sollte den Singer-Songwriter spätestens jetzt kennenlernen und sich seiner Musik hingeben. Bereits sein Debütalbum „Early In The Morning“ aus dem Jahr 2011 kletterte auf Platz eins der Charts – zumindest in seiner Heimat Irland. Der Sänger verwöhnt uns mit weichen, harmonischen und melancholischen Klängen, die einen weit weg vom Alltag zaubern. Mit seiner einzigartigen Stimme führt uns McMorrow durch eine beruhigende Trackliste – nicht selten wird man durch sein eigenwilliges, aber faszinierendes und starkes Falsett überrascht, das dem Album seine Besonderheit schenkt und sich als Individuum seinen Platz in der Musikwelt sucht. Ebenso surreal wie das Albumcover anmutet – ein Eisberg plus Eisbär nebst einer karibischen Landschaft – präsentiert uns McMorrow seine Songs und überzeugt!

Aufgenommen wurde das Album auf einer kleinen Farm, nahe an der mexikanischen Grenze. Einsamkeit und Ruhe spiegeln dieser Ort und auch die Musik, die dort entstanden ist, wider. Ganz seicht führt uns der Song „Cavalier“ an das neue Album heran. Der Song entwickelt sich langsam: Von sanft gespielten Keys, ausschließlich von Handclaps begleitet, bis hin zum großen, schnarrenden Bass-Arrangement mit Schlagzeug-Begleitung und McMorrows eigenwilligem Falsett. Seine über mehrere Oktaven reichende Stimme hat definitiv Wiedererkennungswert und dieses Potenzial nutzt der Sänger.

James Vincent McMorrow: "Post Tropical" überzeugt und zaubert emotionale Klangwelten

Das Album schenkt uns neue, noch zu erkundende Sounds und Klangwelten. An dieser Stelle ist nur das Titelstück noch zu nennen: Mit „Post Tropical“ präsentiert uns McMorrow ein herzzerreißendes und emotionales Stück, das von Experimentierfreude nur so protzt. Von Drum-Klängen, über Klavier, Bass und Mandoline reicht sein Sound bis hin zu elektronischen Klängen oder schlichtem Handclapping. Trotz der Vielfalt bietet jeder einzelne Song ein harmonisches und ruhiges Ganzes. Die einfühlsamen Textzeilen machen „Post Tropical“ komplett:

„Will not come home/Tepid and cold/Crawling lessons to the fold/Trace it by line/Light in the ground/feeling the face to the sound./[…]/Hold on, hold on…”

Acht Monate brauchte James Vincent McMorrow, um dieses Album zu perfektionieren. Acht Monate, in denen er über hundert unkategorisierte Song-Ideen, Files und Texte überarbeitete und sortierte. Doch diese Detailarbeit hat sich definitiv gelohnt. „Post Tropical“ überzeugt. Song für Song spürt man ein bisschen mehr den Sand zwischen den Fingern fließen – am Strand sitzend und den Sonnenuntergang genießend hört man den emotionalen Klängen zu und verliert sich immer weiter in einer unglaublich schönen und berührenden Welt.

James Vincent McMorrow - Live 2014

  • 08.02. Dortmund - Konzerthaus
  • 14.02. München - Freiheit
  • 15.02. Frankfurt - Brotfabrik
  • 17.02. Berlin - Heimathafen Neukölln
  • 19.02. Hamburg - Knust