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"Plus Size"-Mode: Big is beautiful

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 1. August 2016

Es gibt Männer und Frauen in allen Größen – sowohl kleine, große wie auch dicke und dünne Menschen. Doch bisher wurden von den Modehäusern Menschen mit schlanker und sportlicher Figur klar bevorzugt – sowohl in den normalen Geschäften als auch auf den internationalen Laufstegen.

Doch das scheint sich allmählich zu ändern.

Viele sehen es als wichtigen Fortschritt an, dass mit Models wie Ashley Graham, Tess Holliday und Iskra Lawrence nun auch Frauen mit Konfektionsgrößen jenseits der 40 als Stilikonen wahrgenommen werden. Und allein die Tatsache, dass diese Models gebucht werden, zeigt bereits, dass auch die Modehäuser allmählich umdenken. Das lässt viele Menschen, die nicht dem strengen Schlankheitsideal entsprechen, hoffen, dass künftig mehr modische Kleidung in ihren Größen angeboten wird.

Zum Glück gibt es Unternehmen, die schon früh erkannt haben, dass der Mainstream-Markt insbesondere molligere Frauen vernachlässigt, und die mit ihren Kollektionen eine Alternative boten. Eines dieser Unternehmen ist Ulla Popken, das schon 1986 begann, große Größen ins Sortiment aufzunehmen. Derzeit reicht das Angebot von Bademoden über lässige Sommerhosen bis hin zu sexy Tops und Kleidern für die heißen Tage am Strand und in der Stadt. Und mittlerweile eifern viele andere Unternehmen diesem Pionier nach.

Edle Mode für Mollige auch im Hochpreis-Segment

Eine weitere treibende Kraft und Vorreiterin dieser Entwicklung ist Beth Ditto, Sängerin und Frontfrau der Band "Gossip". Die korpulente Frau mit der beeindruckenden Stimme war im Jahr 2009 nackt auf dem Cover des LOVE-Magazins zu sehen und hat so ein Zeichen dafür gesetzt, dass sich auch Frauen mit etwas mehr Gewicht sexy und selbstbewusst inszenieren können. Zudem hat sie auch eigene Modekollektionen auf den Markt gebracht. In Kooperation mit dem Kaufhaus Selfridge entstand so flippige, doch preisgünstige Mode für die junge Frau. Ihre aktuelle Kollektion schlägt einen etwas anderen Weg ein: Sie sieht sehr edel aus und ist fair produziert – die einzelnen Teile sind aber auch dementsprechend teurer. Einige Fans ärgern sich zwar über die für viele unbezahlbaren Preise, doch für Ditto ist es naheliegend, dass es auch in diesem Preissegment mehr Mode für kurvige Frauen geben sollte.

Was ist überhaupt "Plus Size"?

Heute tobt die Debatte vor allem darum, wer und was eigentlich genau als Plus Size gilt. Denn die Größentabellen unterscheiden sich bereits von Kaufhaus zu Kaufhaus und von Marke zu Marke. Ist "Plus Size" ein Statement oder ein Zustand? Eine Körperform oder eine Gewichtszahl? Wofür steht eigentlich das Wort "Übergröße": Heißt es, größer als die Mehrheit, der Durchschnitt oder doch nur größer als das Ideal?

Eigentlich sollte doch nur eines wichtig sein: Dass jede Person passende Kleidung finden kann, die ihr gefällt, ohne dass ihr Körper abgewertet wird.