Gregor Meyle

Sänger & Songwriter

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 3. Mai 2014

Gregor, Musik und Sound begleiten Dich ja seit Kindheit an? Ich habe gelesen, dass Du bereits mit 4 Deine erste Gitarre bekommen hast. Hatte musikalische Erziehung in Eurer Familie einen wichtigen Stellenwert? Kommst Du aus einer Musikerfamilie?

 
Musik war immer um mich herum. Wir Kinder wurden früh zu Konzerten mitgenommen. Jeden Sommer und jeden Winter sind wir mit der Familie nach Caux gefahren bis ich13 war.  Das liegt gleich bei Montreux. Da haben sich Familien aus der ganzen Welt getroffen und zusammen Musik gemacht. Außerdem hat mein Opa hobbymäßig Gitarren gebaut und alle meine Brüder und meine Mama haben immer viel gesungen und Musik gehört, zum Beispiel von Mamas & Papas, viel Beatles und Simon and Garfunkel. Einen Musikprofi gab’s aber nicht.
 

Du hast bereits in jungen Jahren auf der Bühne gestanden, mit zwei Bands Musik gemacht und auch Alben aufgenommen. Wie kam es dann 2007 – doch relativ spät mit 29 – zu dem Schritt ins TV zu Stefan Raab?

 
Ich hab erst einen anderen Weg gewählt als Tontechniker. Es hat ein bisschen gedauert mit der Musikkarriere, weil ich meine ganz eigene Musik machen wollte. Mein Bruder Felix hat mich dann beim Casting von Stefan Raab angemeldet. Ich hab mitgemacht, weil es um eigene Songs ging. Das war genau der richtige Zeitpunkt, weil ich damals so weit war, dass ich meine Songs auch einen großen Publikum präsentieren konnte.

"Wegen Stefan Raab habe ich immer noch Albträume (lacht)"

Wie hat SSDSDSSWEMUGABRTLAD Dein Leben verändert?

 
Ich hab immer noch Alpträume (lacht). Ohne diese Show würde ich heute nicht professionell Musik machen. Es war ein echtes Sprungbrett ins große tiefe Wasser. Aber schwimmen musste ich dann erst einmal selbst.
 

Zuletzt wurdest Du von Xavier Naidoo zum Tauschkonzert eingeladen, wo Du gemeinsam mit den – ja man kann schon sagen – besten Musikern Deutschlands mitwirkst. Wie findest Du das Konzept dieser Sendung?

 
Das Konzept ist bisher einzigartig und ganz großartig. Wir können die Songs in unseren eigenen Versionen präsentieren, als ob wir die selbst geschrieben hätten. Für mich ist das eine der authentischsten Sendungen im deutschen TV. Alles wird live gesungen. Und wenn einer nen Fehler macht, dann bleibt das so. Es wurde nur einmal aufgenommen und so wird’s dann ausgestrahlt.
 

Ja, das Konzept hat mich auch ausgesprochen gut gefallen. Wie war die Zeit mit den anderen Teilnehmern in Südafrika? Wie ist es, mit diesen Künstlern gemeinsam zu leben und Musik zu machen?

 
Es ist eine Ehre mit diesen Musikern abzuhängen, Musik zu machen, Cappuccino zu trinken und am Strand Fußball zu spielen. Am liebsten hätten wir noch zehn Tage so weitergemacht und noch ein paar Tage Jam-Sessions veranstaltet.
 

Was war das für ein Gefühl, als Xavier, Sarah, Sasha, Roger, Sandra und Andreas Deine Lieder gesungen haben?

 
Das war sehr ergreifend. Ich war total geflasht. Für Sasha hab ich mal drei Tage lang eine Bühne in Dortmund aufgebaut. Dann saßen Sasha und Sarah in der Jury von Stefan Raab. Jetzt sitzen wir zusammen in Südafrika und die singen meine Songs! Es ist toll, wie viel Respekt man da geschenkt bekommt. Daraus sind großartige Freundschaften entstanden.
 

Ich habe mit Sasha einmal Promotion in einem Supermarkt gemacht. Das ist Ewigkeiten her und ich glaube, es war auch in Dortmund oder Essen :-)

Macht die Situation Beim Tauschkonzert den Singenden eigentlich sehr nervös? Letztlich singst Du z.B. Sarahs Song und sie sitzt in ganz intimer Runde vor Dir und hört zu.

 
Na klar ist das eine Herausforderung. Aber ich hab mich immer tierisch darauf gefreut, den Song darzubieten. Ich war natürlich nervös, weil ich es perfekt machen wollte. Aber wenn’s dann halt nicht so perfekt war, dann ist es halt so geblieben und wird jetzt so ausgestrahlt. 

"Es ist eine Ehre mit diesen Musikern abzuhängen, Musik zu machen, Cappuccino zu trinken und am Strand Fußball zu spielen"

Mit welchen Künstlern würdest Du so ein Erlebnis auch gerne teilen?

 
Paul McCartney, Jamie Cullum, Gregory Porter, Norah Jones, Diana Krall und Elvis Costello. (lacht)
 

Was war bisher Dein furchtbarstes Erlebnis im Job?

 
Dass ich ein Konzert absagen musste, weil ich krank war. Das ist das Schlimmste,  weil man natürlich ganz viel Lust zum Spielen hat und kann einfach nicht, weil die Stimme nicht funktioniert. Außerdem weiß man halt, dass Leute unterwegs sind und sich lange auf das Konzert freuen. Es ist schwierig, diese eigene Grenze zu akzeptieren. Aber ich hab ja nur eine Stimme und wenn die weg ist, geht nix mehr.
 

Welches Buch liest Du gerade?

 
Ein sehr schönes Buch. Bin gerade auf dem Mittelalter Trip. Daniel Wolf – Das Salz der Erde.
 

Worauf freust Du Dich im Moment am meisten?

 
Ich freu mich riesig, dass meine Tournee so gut läuft und ich mein ganzes Team und meine Mitmusiker ordentlich bezahlen kann. Und dann noch darauf, eine Woche mit meiner Familie in den Urlaub in die Toskana zu fahren und Zeit für meine Freundin zu haben.
 

Dann wünsche ich Dir eine tolle Tournee, herrliches Wetter in der Toskana und bedanke mich herzlich für das nette Interview!