Markus Lanz Jahresrückblick 2012: Pleiten, Pech und Pannen

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 3. Dezember 2012

Seitdem Markus Lanz Thomas Gottschalks Posten bei "Wetten, dass...?" übernahm, hagelt es immer mehr Kritik am jungen Multi-Moderator. Gerade machte er den Jahresrückblick im ZDF an Stelle von Hape Kerkeling. Man sieht Lanz hier, man sieht ihn da. Vielleicht verwirren ihn seine vielfältigen Aufgaben. So sehen es zumindest böse Zungen, die sein Wirken am vergangenen Samstag bei "Menschen 2012" im ZDF beobachtet haben.

Auf der Couch mit Markus Lanz beim großen ZDF Jahresrückblick. Promis, nationale, internationale. Man möchte meinen, er wolle genauso wie die Zuschauer hören, was die Stars zu sagen haben. Da Lanz seine Gäste allerdings ständig unterbrach, sich wie schon in seinem "Wetten, dass...?" Debüt von Gast zu Gast hetzte, ist der Eindruck ein anderer. Keine Zeit, oder was? Magdalena Neuner, die als Biathlon-Athletin schon ihre große Sportkarriere beendete, wurde von Lanz irgendwie unverschämt geärgert. Ob sie sich nicht ärgere, dass sie aufgehört hat, wenn sie ihre Ex-Kollegen im Fernsehen sehe. Neuner konterte mit einem Witz. Auch über die Vorbilder für die "Ziemlich beste Freunde" Haupt-Charaktere Philippe Pozzo di Borgo und dessen Ex-Pfleger Abdel Sellou wollte der Zuschauer sicher mehr erfahren - doch Lanz würgte auch hier jegliche Details ab.

Damit und mit anderen Flapsigkeiten bringt Lanz sich immer mehr in Verruf - und letztendlich auch "Wetten, dass...?" - selbst wenn er andere Shows moderiert. Kann er den Abwärts-Trend noch rumreißen, das Ruder in die richtige Richtung lenken, sein persönliches Abwärts-Strudeln stoppen? Wir wollen es hoffen! Lanz hatte jedenfalls tolle Gäste bei "Menschen 2012", das muss man ihm wirklich lassen. Wir hätten nur gern mehr von ihnen gehört.

Es ist ein weit verbreitetes Phänomen im deutschen Fernsehen - Moderatoren lassen ihre Gäste im Talk nicht ausreden. Gerade wenn es spannend wird, wenn beispielsweise Politiker oder Kritiker in die Tiefe gehen, unterbrechen Moderatoren gerne mal das Gespräch und weisen darauf hin, was als nächstes diskutiert werden soll. Wieso nicht einmal ein Thema zu Ende besprechen? Wäre das etwa zuviel Inhalt? Hat der Zuschauer in Augen der Produzenten eine so geringe Aufmerksamkeitsspanne, das ständig das Thema gewechselt werden muss? Ist ausreden lassen zu angestaubt, zu oldschool?

Wir denken, es würde dem ein oder anderen Talk nur gut tun, wenn man die Leute sprechen lässt. Dafür ist es schließlich ein Talk. Im richtigen Moment zurück auf die Gesprächslinie bringen, ist sinnvoll, aber Hetzjagd ist doch nervig. Ärgerlich, wenn die Gespräche immer dann abgewürgt werden, wenn deutliche Worte ins Rampenlicht kommen. Wir wollen Details! Also gebt sie uns einfach.