Kirchen-Talk bei Günther Jauch: Gelächter und Kopfschütteln aus dem Publikum

von Portrait von Michael Miskulin Michael Miskulin
Veröffentlicht am 4. Februar 2013

Günther Jauchs Talkrunde am Sonntagabend beschäftigte sich mit der Frage "In Gottes Namen - wie gnadenlos ist der Konzern Kirche?". Ausgangspunkt war der Fall einer vergewaltigten Frau, die von zwei katholischen Krankenhäusern in Köln abgewiesen und die medizinische Untersuchung verweigert wurde. Thema war auch die Bedeutung der Kirche in unserer heutigen Gesellschaft. Die Talkrunde zeigte jedoch in ihrem Verlauf eindrücklich, wie sehr sie sich mittlerweile von den Bürgern entfremdet hat und sich damit auch der Lächerlichkeit preisgibt.

Was war geschehen? Eingeladen war Martin Lohmann, Chefredakteur des katholischen TV-Senders K-TV, der zu erklären versuchte, warum eine Frau nach einer Vergewaltigung auf keinen Fall abtreiben dürfe: "Die Lehre, dass man nicht töten darf, sondern dass man sich für das Leben einsetzen muss, gilt immer", führte er als Argument an. Darauf ging ein ungläubiges Raunen durch das Publikum. Doch Lohmann setzte nach: "Die Sache mit der Selbstentscheidung der Frau is ja vielschichtig." Nun kannten die Zuschauer kein Halten mehr; schallendes Gelächter und Kopfschütteln brach aus. Versuchte Lohmann tatsächlich das Selbstbestimmungsrecht der Frau in Frage zu stellen? Das Publikum widersprach ihm lautstark.

Welch ein Glück, dass Lohmann niemals Opfer einer Vergewaltigung werden würde, die in einer Schwangerschaft enden könnte. Wie seltsam wäre es, ansehen zu müssen, wie schnell er für sich selbst die freie Selbstbestimmung herbei diskutieren würde.

Haben Sie die Günther Jauch Sendung mitverfolgt? Was sagen Sie zu den Ansichten Martin Lohmanns?