Mario Mentrup als Django in "Hans Dampf"

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 29. August 2013

Die Kölner Regisseure Jukaa Schmidt und Christian Mrasek transferieren die Mär von "Hans im Glück" mit einem Budget von 50.000 Euro in ein skurriles, aber originelles Roadmovie - mit den gleichen Idealen und Grundgedanken wie die Vorlage: "Hans Dampf", die freie Adaption des Gebrüder-Grimm Klassikers, läuft ab heute in den deutschen Kinos und erzählt die lebensfreudige Odyssee eines exzentrischen Mannes, der von einem starken Freiheitsgedanken geprägt, sein Glück ohne materiellen Reichtum findet - eben jene Erkenntnis, die auch der Hans aus dem Märchen erlangte.

Hans (Fabian Backhaus) verliert seinen Bürojob bei einer Kölner Bank, erhält aber eine satte Abfindung. Mit nichts weiter als einem Jutebeutel voller Geld macht er sich auf, sein Glück in Italien zu suchen. Ihm begegnen die kuriosesten Gestalten, mit denen er erstaunliche und verlustreiche Tauschgeschäfte abschließt. Am Anfang seiner unkonventionellen Reise begegnet er der manischen Rose (Cécile Marmier), die ihm einen Platz in ihrem VW-Bus anbietet. Doch Rose bricht schon bald ihren Trip ab und verkauft den Bus an Hans, der daraufhin den pfiffigen Tramper Django (Mario Mentrup) trifft. Nach einer Panne tauschen die beiden Reisenden den Bus gegen ein nettes kleines Piaggo Dreirad-Modell ("dem VW-Bus Italiens"), um ihn nur wenig später gegen ein Schlauchboot und das Boot gegen ein Fahrrad zu tauschen. Endlich am Ziel seiner Reise angelangt, lernt er Fee (Nina Schwabe) kennen und realisiert, dass er wunschlos glücklich ist.

Dass "Hans Dampf" ein schön unperfekter Film geworden ist, stört Filmemacher Christian Mrasek nicht:

"Ich hatte früher auch so einen Perfektionismus, der macht einen aber auf Dauer nur unglücklich. Da finde ich es inzwischen besser, man freundet sich mit Fehlern an oder sieht sogar die Vorteile oder den Charme daran."

Mario Mentrup als Django in "Hans Dampf"

Fakt ist, dass "Hans Dampf" selbstverständlich nicht perfekt ist - aber er gibt es auch nicht vor zu sein. Der Film ist ein lockerers Roadmovie-Märchen mit kuriosen Szenen und sympathischen Charakteren.