Krishn Kypke

Gitarrist bei "2 OF US"

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 20. September 2012

Was macht Deine Arbeit aus – wie sieht Dein Alltag aus?

"Entweder ich bereite mich auf ein Konzert vor, oder arrangiere Musik für Musicals."

Ich arbeite als freischaffender Künstler. Es ist ein Mix aus verschiedenen Tätigkeiten. Fast kein Tag ist wie der andere, was ich als sehr angenehm empfinde. Mein Alltag ist also ständig etwas anderes zu machen als gestern. Entweder ich bereite mich auf ein Konzert vor, oder arrangiere Musik für Musicals. Dann Unterrichte ich auch Gitarre. Das Musik machen und unterwegs sein mit den verschiedensten musikalischen Bands, Projekten und Orchestern macht mir dabei am meisten Spaß, obwohl es auch bei langen Touren am anstrengendsten ist.

Es gibt auch einiges das ich nicht so gern mache, dass aber dazugehört wie z.B. mit Veranstaltern telefonieren, wenn man sie denn erreicht, sich um Werbung für Konzerte kümmern, endlos lange Autobahnfahrten, oder langweilige Steuersachen regeln. Mein Herzprojekt, das ich schon am längsten mache, ist "2 OF US". Eine Duo mit der englischen Sängerin Lindsay Lewis und mir als E-Gitarristen. Ihr findet mehr dazu unter www.2ofus.de

Was ist bislang das beste Projekt von "2 OF US" ? Was macht Ihr aktuell?

"...diese beiden machen wirklich Musik mit dem Herzen"

Das Beste... Tja, weiß nicht so recht, das Schönste, das mir gerade einfällt, war sicher als wir mal in Hannover gespielt haben und uns dort auch "Tuck&Patty" zuhörten. Nach unserem Song waren beide wirklich gerührt und Patty hatte Tränen in den Augen und sagte "...diese beiden machen wirklich Musik mit dem Herzen". Wir fühlten uns sehr geehrt.

Aktuell haben wir gerade eine neue CD veröffentlicht, "Reflections", und spielen Konzerte.

Wie habt Ihr beide eigentlich zusammen gefunden?

Lindsay und ich lebten damals beide in Braunschweig. Wir wollten eine Band gründen, hatten aber noch nicht genug Musiker beisammen. So entschlossen wir uns erst mal regelmäßig in ihrer Küche zu zweit und akustischer Gitarre zu treffen. Das gefiel uns so gut, dass wir uns fragten, warum wir das nicht weiter zu Zweit machen wollen.

Was sind Eure musikalischen Einflüsse? Was inspiriert Euch?



Musikalische Einflüsse sind sehr vielfältig. Keziah Jones, Red hot Chilli Peppers, Lenny Kravitz, Pink Floyd. Unsere Inspiration ziehen wir aus Alltäglichkeiten und Zufälle,n die uns passieren. Hieraus entstehen Songs und Geschichten.

Was ist das Lustigste, was Euch in Eurer Duo-Geschichte bislang widerfahren ist?

Ein Konzertbesucher kam nach dem Konzert mit einer selbst gebrannten CD mit unserer Musik zu unserem CD Stand und fragte, ob wir die unterschreiben könnten...

Mit welchem berühmten Musiker würdest Du gerne mal auf der Bühne stehen?

David Gilmore von Pink Floyd oder Chris Whitley. Chris Whitley ist aber leider schon tot. Seine Musik ist großartig.

Wenn du einen anderen Beruf hättest wählen müssen, welcher wäre das? Oder welche andere Berufswahl wäre eine Alternative für Dich?

"Ich wusste schon mit 13 Jahren, dass ich Musiker werden wollte."

Ich kann mir nicht vorstellen einen anderen Beruf zu haben. Nach der Schule standen einige Wege offen, die aber alle zugunsten des "Musiker werdens", verworfen wurden. So z.B. Lehrer, Kulturpädagoge, Tierarzt. Das waren aber nie wirkliche Alternativen. Ich wusste schon mit 13 Jahren, dass ich Musiker werden wollte.

Erzähl uns doch bitte etwas über Dich selbst – wo wurdest Du geboren, wo lebst Du im Moment?

"...und predigte gebetsmühlenartig, dass wir gute Musik hören sollen und nicht diesen ganzen "kommerziellen Mist".

Geboren wurde ich in Braunschweig. Zur Schule bin ich erst in Königslutter am Elm und später in Helmstedt gegangen. Hier habe ich auch meine ersten Schritte auf Instrumenten gemacht. Klavier, singen und eben Gitarre. Wir hatten an der Realschule Königslutter damals einen sehr fitten Musiklehrer, Herr Czernik, der mit uns im Klassenverband auf Instrumenten Kompositionen von Hayden und Mozart nachgespielt hat. Aber auch Supertramp, The Cult, The Mission, Alan Parsons. Früh brachte er uns bei und predigte gebetsmühlenartig, dass wir gute Musik hören sollen und nicht diesen ganzen "kommerziellen Mist". Im Moment lebe ich in Dresden. Hier hatte ich auch Musik studiert, nämlich Jazz/Rock/Pop.

Was gefällt Dir an Deiner Stadt am besten?

Viel Grün, die Elbe, kurze Wege.

Hast Du eine Lieblings-Location in Deiner Stadt?

Das wechselt ständig. Das "Blue Note" mag ich aber ganz gerne. Hier wird oft Live Musik gespielt.

Wenn Du mit Freunden ausgehen willst, wie stellst Du Dir einen perfekten Abend vor? Wo würdest Du hingehen?

An einen See, dort schwimmen, grillen und feiern, mit Lagerfeuer, und in Zelten übernachten.

Wie lautet Dein Lebensmotto?

Leben und leben lassen.

Welche Lektüre liegt momentan auf Deinem Nachttisch?

Der Herr der Ringe.

Wann hattest Du das letzte Mal so richtig Angst?

"Es sollte zur Touristenmaffia gehen..."

Als ich in Indien war und früh morgens in ein Auto steigen musste mit zwielichtigen Gestalten. Es sollte zur Touristenmaffia gehen, welche zwei Österreicherinnen, die ich in Delhi kennengelernt hatte, eine viel zu teure Reise verkauft hatte. Wir wollten die Reise rückgängig machen. Hört sich jetzt vielleicht nicht so schlimm an - war es aber. Zum Glück ist alles gut ausgegangen.

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

Meist heiter.

Was würdest Du tun, wenn du nur noch einen Tag zu leben hättest?

Das kann ich nicht beantworten. Ich glaube, das kann man erst, wenn es soweit wäre. Ich könnte mir jetzt irgendetwas vornehmen, bin mir aber sicher, dass ich anders reagiere wenn es soweit wäre.

Welche magische Kraft hättest Du gerne, wenn Du eine wählen könntest?

Das ich mir alles merken kann, aber nur wenn ich will.

Gibt es zusätzlich etwas, für das Du dich besonders engagierst?

Nicht im großen Maßstab. Ich spende mal hier und da etwas, rette aber gewiss nicht die Welt damit.

"..macht euch nicht verrückt."

Gibt es noch etwas, dass Du unbedingt mitteilen möchtest?

Ja, macht euch nicht verrückt.