The Vaccines - was kommt nach "Come of Age" ? neue EP "Melody Calling"

von Portrait von
Veröffentlicht am 16. August 2013

Justin Young, Sänger und Gitarrist der Vaccines, hat jetzt lange Haare, so dass man seinen typisch Britischen Ring am linken Ohr nicht mehr auf den ersten Blick erkennen kann. Ähnlich wie erst beim zweiten Hören der neuen EP „Melody Calling“ klar wird, dass es sich überhaupt um die Vaccines handelt. Etwas erwachsener und nicht mehr so offensiv klingen die vier Jungs, die unter anderem durch Hits wie „Post Break-Up Sex“ und „If You Wanna“ bekannt geworden sind.

The Vaccines – Die Impfstoffe – Justin Young (Gitarre/Gesang), Árni Hjörvar (Bass), Freddie Cowan (Gitarre) und Pete Robertson (Schlagzeug)  bringen nach ihren ersten beiden Studioalben „What Did You Expect From The Vaccines“ (2011) und „Come of Age“ (2012) die kleine EP „Melody Calling“ heraus. Die vier Tracks (eigentlich sind es ja nur drei, da einer davon „Do You Want A Man?“ einmal im Original und einmal als Remix auf der kleinen Sammlung ist), sind melodisch und mit-sing-bar wie gewohnt, aber kommen eher introvertiert daher.

Trotzdem geht es vor allem immer noch um die Liebe. „Melody Calling“ klingt viel weniger 50's Rock als die älteren Werke der Band. Synthesizer und endlose Wiederholungen der zwei Wörter erinnern an einen Klingelton, der einem nicht mehr aus dem Kopf gehen will. „Do You Want A Man“ beinhaltet eine sehr schöne, sommerlich, leicht betäubte Melodie, begleitet von gewohnt ehrlichen Texten. Wenn doch immer alle einfach aussprechen würden was sie wollten, dann wäre vieles einfacher: „Do You Want A Man? - I Could Be Your Man“. Wozu die Spielchen?

The Vaccines - was kommt nach "Come of Age" ? neue EP "Melody Calling"

„Everybody's Gonna Let You Down“ klingt wie eine pessimistische Weisheit, die man von seinem Großvater bekommen könnte. Bitter-süß harmonisch fügen sich Gesang und Gitarrenriff zusammen, so dass man an die geschlurften Songs von Blur oder den Dandy Warhols erinnert wird. Weniger schrammel Ramones als ihre früheren Alben, dafür mehr klar klingender 90's Brit-Pop?

Justin Young sagte dem NME über die vier Songs, die sie Anfang des Jahres in LA gemeinsam mit John Hill (Rihanna, M.I.A., Santigold) und Rich Costey (Muse, Franz Ferdinand, Arctic Monkeys) aufgenommen haben:

„Sie fühlen sich eher an wie eine Brücke zu etwas anderem, deswegen denke ich, dass wir sie als EP herausbringen werden, aber ich denke, es gibt eine kleine Chance, dass sie der Anfang eines dritten Albums sein könnten. Ich fühle mich sehr kreativ im Moment. Die Songs fühlen sich durchaus anders an, deswegen ist es so aufregend. Wir probieren einige Dinge zum ersten Mal aus.“

Vielleicht gibt es also bald ein drittes Album, bis dahin hören wir beschwingt die süße EP und warten gespannt.