Sheen scheitert am Comeback: "Charlies Welt - Wirklich nichts ist wirklich"

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 2. Mai 2013

Heute startet in den deutschen Kinos Charlie Sheens verzweifelter Versuch, doch noch irgendwie an vergangene Erfolge anzuknüpfen, als sich mit "Hot Shots" und "Loaded Weapon" noch Geld verdienen ließ. Das war Sheens Glanzzeit. Aber mit dümmlichen Grimassen Millionen zu verdienen, ist heute nicht mehr drin. Denn seien wir mal ehrlich: Nicht Charlie, sondern Alan, Berta und Jake waren die witzigen Parts in "Two And A Half Men". Ohne diese Serie wäre Sheen schon längst einer, bei dem man sich fragt: "Macht der eigentlich noch was?" - und man hätte sagen müssen: Nein! Denn seit "Scary Movie 3" sind zehn Jahre vergangen und sonst gab's da nichts Erwähnenswertes. "Charlies Welt" ist nun der Versuch, sich noch einmal einfach über alles zu stellen, aus Nichts etwas zu machen, allen Schmährufen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aber geht das? Spiegel Online schreibt:

Der abgestürzte Ex-Serienstar reitet sich mit einer schauspielerischen Null-Leistung nur noch tiefer in die Grütze. [...] Regisseur und Autor Roman Coppola hat seinen Jugendfreund Charlie Sheen ins Zentrum einer narzisstischen und quälend zähen Nummernrevue gestellt, die besser als kurioses Homevideo im privaten Bekanntenkreis verblieben wäre.

Die Geschichte von "Charlies Welt" ist schnell erzählt: Im L.A. der 70er wird der Grafikdesigner und Schürzenjäger Charles Swan III. (Charlie Sheen) von seiner Freundin Ivana (Katheryn Winnick) verlassen und verliert den Boden unter dem Füßen. Als er im Krankenhaus aufwacht, stürzt er sich in Fantasiewelten, um einen tieferen Lebenssinn zu ergründen.

Sheen scheitert am Comeback: "Charlies Welt - Wirklich nichts ist wirklich"

Mit dem eigenwilligen Stil (und Jason Schwartzman und Bill Murray in tragenden Nebenrollen) wirkt das Ganze wie ein Wes-Anderson-Film. Das kommt auch nicht von ungefähr - Regisseur Roman Coppola hat die Anderson-Filme "Darjeeling Limited" und auch "Moonrise Kingdom" geschrieben. Dummerweise hat er als Regisseur bisher nur Musikvideos und Dokumentationen auf der Liste stehen. Seinen Kumpel Anderson zu kopieren, ist aber nicht einfach - und missglückt schnell. Was auch die weitgehende Meinung von Publikum und Kritikern zu sein scheint.