Maps mit tiefsinnigem Elektro-Pop Album "Vicissitude"

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 4. Juli 2013

Sechs Jahre nach "We Can Create" und vier Jahre nach "Turning The Mind" veröffentlicht der britische 'Indie-Retro-Dream-Elektro-Pop' Künstler James Chapman alias Maps sein brandneues Album "Vicissitude" und kreiert ein Echo des Synthie-Pop der 90er Jahre. Es ist ein introspektives, der Selbstbeobachtung geschuldetes Release, dessen dramatische und träumerisch surreale Songs eine mystische Atmosphäre schaffen, die Veränderungen jeglicher Art mit metaphysischem Feinschliff beschreibt. Der Musiker ist in Fachkreisen bekannt für seine tiefsinnigen Lieder, die vornehmlich zu Hause produziert und von Ken Thomas sowie Jolyon Thomas gemischt wurden.

"Vicissitude" bedeutet übersetzt: Wandel, Wechselhaftigkeit und Unbeständigkeit. Einen treffenderen Titel hätte Chapman nicht wählen können, denn es ist ein Album über das Älterwerden und jugendlicher Brisanz und Unbeholfenheit, welche einen Schritt zurücktritt und besonnener Contenance oder Resignation weicht. Es geht um das passive Beobachten von Dingen, dem Blick in eine ungewisse Zukunft und dabei dennoch Halt und Hoffnung zu finden. Außerdem handelt es von der Akzeptanz des Wandels, sowie den Mut zur Veränderung. Manchmal muss man sich von Menschen oder Dingen lösen, um frei zu sein und weiter zu wachsen. Diese schweren Entscheidungen müssen getroffen werden und formen unseren Charakter. Denn das Leben birgt nunmal unliebsame Veränderungen, an die wir uns nur schwer gewöhnen und die uns emotional verkrüppeln, allerdings maßgeblichen Einfluss auf unsere psychische Entwicklung haben. Chapman selbst sagt über den Tonträger:

“Es ist ein Album der Veränderungen. Es geht um all jene Kämpfe, die man täglich austrägt, welche das auch immer sein mögen, und ihre Bewältigung.”

Maps mit tiefsinnigem Elektro-Pop Album "Vicissitude"

Die letzten zwei Alben waren noch hedonistisch geprägt. Im neuen Album schwingt ein etwas nihilistischer und melancholischer Sound mit. Es vermittelt die leidigen Unzulänglichkeiten und Zweifel mit denen der Künstler in der harschen Realität konfrontiert wurde:

"Writing and recording coincided with quite a lot of things in my life changing. Although things are good for me now, every song on the record comes from a long period of me having to take stock, to start again almost. I took myself out of everything and had a hard look at what I wanted to do and where I wanted to take Maps."

sagte James. Diese Ansichten reflektiert Maps mit ruhigen, bedächtigen, skurrilen, kuriosen, dumpfen und gewöhnungsbedürftigen Trance-Songs, dessen Untermalung perfekt zu stundenlangen, futuristisch angehauchten Weltraum Dokumentationen oder philosophischen Fragen nach unserer Existenz passen würde. Auch wenn das Album nicht meinem persönlichen Musikgeschmack entspricht – Fans dieses Sci-Fi Genres werden es lieben. Dennoch die melancholische Single "Adjusted To The Darkness" ist mein Favorit, vielleicht liegt das an dem Fünkchen Jake Bugg in Maps Stimme.

"Left Behind" ist der optimistischste Track auf dem Album: Eine kleine Geschichte um Vertrauen und Freundschaft, welche auf seicht schimmernden Tönen gebaut wurde. Eins ist definitiv klar: James Chapman hat sich als Mensch und Musiker weiterentwickelt.

Das Album ist ab morgen, dem 05.07.2013, erhältlich.