Von geschenkten Gäulen, verlorener Liebe und atomfreien Kraftwerken

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 12. März 2012

Im inzwischen achten Jahr bereisen die Monsters of Liedermaching voller Elan und Energie den deutschsprachigen Raum. Ihr Ziel seit jeher: Allerorten Euphorie durch kompetenten Unplugged-Style.

Monsters of Liedermaching

Sechs autarke Songschreiber auf der Bühne im Halbkreis: Burger, Fred Timm, Pensen, Tottovic Kalkül, Labörnski und Rüdi Bierhorst sorgen mit Lust, Laune und offenem Horizont für entfesselte Konzerte. Fünf Holzgitarren und zahllose Kleininstrumente verwandeln kulturelle Melting Pots in berauschende Rocknächte, die auch des Öfteren die Bühnengrenzen sprengen. Zum zuhören und mitsingen genauso geeignet wie zum Schwelgen wie Sitzpogen, haben sich die Monsters inzwischen viele tolle Clubs, etliche exquisite Festivals und einen sehr guten Ruf als glorreiches Live-Event erspielt. Die Zahl ihrer Hörer wächst ebenso wie die Größe ihrer Spielorte.

Wie vielfältig die Themen ihrer Lieder sind, bewiesen bereits ihre drei Live-Alben 6 Richtige (Doppelalbum von 2004), Männer wie uns (Doppelalbum plus DVD von 2006) und Sitzpogo (Album von 2008). Wer auch mehr über die Konzerte erfahren wollte, war mit ihrer Konzert-DVD Das Auge hört mit von 2009 bestens beraten.

Doch die Erzählung geht weiter.

Just jetzt veröffentlichen die Monsters of Liedermaching ihre vierte CD Haie im Flipperpelz. Ob atomfreie Kraftwerke oder geschenkte Gäule, verlorene Liebe wie vergessene Auflaufformen, Vampirfreundinnen oder geknackte Jackpots: Bestgestimmt singen sich die Monsters aus der Kehle, was ihre Hirne in Reimform gebracht haben. Einen inhaltlichen roten Faden gibt es nicht, selbstauferlegte Tabus braucht man nicht. So mag es wenig verwundern, dass ernste balladeske Töne genauso ihr Repertoire bereichern wie glossige Punkrocknummern. Denn: Bereicherung ist gut.

Anläßlich besagter Veröffentlichung begeben sich die sechs Herren nun auch erneut auf große Kaffeefahrt, um interessierte Menschen in ausgewählten Etablissements zu versammeln. Dort gedenken sie, gemeinsam Festabende zu zelebrieren, die auch dem letzten Zweifler ein glückliches Lächeln ins Gesicht zaubern könnten. Jedenfalls, wenn er seine Zweifel mal für ein paar Stunden abschalten würde. Zu wünschen wäre es ihm und uns.