Die Kaffeerösterei für Zuhause - Start-Up entwickelt erste Kaffeemaschine die Kaffee röstet

von Portrait von Stella Thiele Stella Thiele
Veröffentlicht am 30. Oktober 2014

Der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee. Nein, der Geruch von frisch gemahlenem Kaffee. Ein Traum. Jedoch noch lange nicht zu vergleichen mit dem Duft, der in einer Kaffeerösterei in die Nase steigt. Wer einmal eine solche Rösterei besucht hat weiß: So eine frische Tasse Kaffee ist wie ein Gedicht für alle Sinne.

Dieses frische Erlebnis versprachen Hans Stier und Patrick Bales, als sie vor einem Jahr ihr Kickstarterprojekt Bonaverde an den Start brachten. Die erste Maschine, die den Kaffee nicht nur frisch mahlt und aufbrüht, sondern zuvor sogar röstet. Innerhalb von elf Stunden konnten sie Kaffeefans auf der ganzen Welt von ihrer Idee überzeugen und erreichten ihr Ziel von 165.000 Dollar auf der Crowdfundingplattform Kickstarter. Das war der Anfang eines Projekts, das das Potential bietet, den zweitgößten Rohstoffmarkt der Welt zu verändern.

Neben dem Ziel den frischesten Kaffeegenuss der Welt zu bieten, wollen die Gründe von Bonaverde auch den Kaffeemarkt transparenter gestalten. Menschen auf der ganzen Welt genießen das koffeinhaltige Getränk in allen erdenklichen Formen. Ein riesiger Absatzmarkt. Dabei ist das Geschäft mit den koffeinhaltigen Bohnen ziemlich undurchsichtig.

"Die Kaffeeindustrie weist grundlegende Mängel auf und agiert doch seit Generationen bereits in einem starren System."

So steht es im Pressetext des Kaffeemaschinenherstellers. Kaffeeprodukte tragen die Logos westlicher Großkonzerne. Die Kaffeeframer verdienen an ihren Bohnen nur sehr wenig. „Bonaverde wird das ändern“, versprechen die Entwickler des innovativen Kaffeevollautomaten. Mit einem Knopfdruck soll die Maschine grüne Kaffeebohnen in ein dunkles Heißgetränk verwandeln. Der Duft der Kaffeerösterei soll in die eigenen vier Wände einziehen.

„Doch nicht nur mit unserer revolutionären Kaffeemaschine wollen wir die Grundlagen der Kaffeeindustrie erschüttern. Wir arbeiten an der gerechtesten und gleichzeitig transparentesten Kaffeebohnen-Lieferkette aller Zeiten.“ Heißt es weiter. Neben der Entwicklung der Kaffeemaschine selber, stecken die Gründer von Bonaverde viel Zeit und Energie in den Aufbau einer Plattform, auf der Kaffeetrinker die Bohnen direkt, ohne Zwischenhändler, von den Farmern kaufen können. Ein guter Weg, den Kaffeehandel fairer zu gestalten.

Die Kaffeerösterei für Zuhause - Start-Up entwickelt erste Kaffeemaschine die Kaffee röstet

Mit diesem Vorhaben scheinen die Macher von Bonaverde einen Nerv getroffen zu haben. Erst kürzlich wurde auf der deutschen Crowdfunding-Plattform Seedmatch die Eine-Millionen-Euro-Marke geknackt. Über 3.300 Maschinen wurden bereits verkauft, bevor sie überhaupt produziert sind und auf Facebook finden sich über 10.000 begeisterte Kaffeetrinker, um das Vorhaben zu unterstützen.

Auch nach dem Ende der Crowdfunding-Aktionen, halten sich Hans Stier und Patrick Bales weiterhin an die Nähe zu ihren Fans. Auf der Suche nach einem Namen für ihre Maschine, haben sie sich erneut an die Social Media Community gewandt. Auf Facebook kann zurzeit abgestimmt werden, welchen Namen die „roast-grind-brew“-Filtermaschien tragen soll. Anfang nächsten Jahres, so das bisher gesetzte Ziel, sollen dann die ersten Vollautomaten ausgeliefert werden. Für nur 299 Dollar kann man dann in einen neuen und vielleicht auch wirklich etwas faireren Kaffeegenuss kommen.