Beta Eindrücke von Elder Scrolls Online

von Portrait von Daniel Tuttaß Daniel Tuttaß
Veröffentlicht am 4. März 2014

Ab dem 4.4.2014 wollen uns Bethesda und ZeniMax in die nun erstmals online spielbare Welt von Tamriel, dem Schauplatz der „Elder Scrolls“-Spiele schicken. Das Mammutprojekt „Elder Scrolls Online“ soll nun die Spielwelten aller 5 bisher erschienen Spiele vereinen und die hochgelobte Einzelspielererfahrung nun in ein Onlinerollenspiel transportieren. Während der letzten Monate gab es immer wieder geschlossene Beta-Tests, bei denen einige glückliche Auserwählte die Spielwelt schon sehen und das Spiel ausprobieren konnten. Da ich einer der Glücklichen war habe ich mich bereits einige Stunden in Tamriel umschauen können und berichte euch hier, wo das neue „Elder Scrolls Online“ noch seine Ecken und Kanten, aber auch wo es seine Glanzstunden hat.

„Elder Scrolls Online“ für Einzelgänger

Ich war überrascht wie gut Zenimax es geschafft hat das Gefühl der „Elder Scrolls“-Spiele, allen voran natürlich „Skyrim“, in ein MMO zu übertragen. Bereits wenige Sekunden nach der sehr variantenreichen Charaktererstellung fühlt man sich wieder wohl in dem Rollenspiel. Ich entschied mich für ein Startgebiet der Norn und landete folglich in einem sehr „Skyrim“-typischen Gebiet. Wie mittlerweile bei großen Onlinerollenspielen üblich, sind sämtliche Dialoge vertont und zumindest soweit ich das bislang von den englischen Sprechern behaupten kann, wurde hier erstklassige Arbeit geleistet.

Wie bei jedem „Elder Scrolls“, verlasse ich schon nach kurzer Zeit den ausgelatschten Weg und laufe einfach querfeldein durch die Landschaft. Und tatsächlich habe ich wieder das Gefühl meine ganz eigene Geschichte zu erleben, ohne die für Onlinerollenspiele übliche Wiederholung oder das stupide Abarbeiten von Questreihen. Ich treffe Questgeber die in der Gegend mit Problemen auf mich warten, ich kämpfe mit anderen gegen erschienene Monster die NPC´s bedrohen und erkunde Höhlen die ich abseits der Wege finde. Irgendwie schafft es Zenimax doch, dass ich mich wie etwas Besonderes fühle in dieser riesigen Welt, obwohl doch auch so viele andere Helden durch die Welt jagen.

„Elder Scrolls Online“ für Onlinerollenspieler

Als Rollenspiel funktioniert „Elder Scrolls Online“ also einigermaßen, aber wie sieht es mit dem Mehrspieler-Part aus? Hier scheinen die Entwickler den nahezu unmöglichen Spagat zwischen „Elder Scrolls“-Traditionen und modernen Onlinerollenspiel-Elementen zu versuchen, was ihnen nur bedingt gelingt. So war meine erste Amtshandlung im Spiel, dass ich sofort in die Third-Person Perspektive wechselte. Ich weiß, ein Sakrileg für „Elder Scrolls“-Spieler, aber die sonst so tolle Egoperspektive aus den anderen Teilen trieb mich mangels Übersicht einfach in den Wahnsinn.

Weiterhin war in der Beta-Phase die Gruppensuche und das Gruppenmanagement noch eine Qual. Quest und Belohnungen konnten nicht untereinander geteilt werden und mussten folglich mehrmals absolviert werden und auch sonst mangelt es an Übersichten und Grundfunktionen wie zum Beispiel dem Markieren von Zielen für die Gruppe, dass heutzutage Standard in Onlinerollenspielen sind. Folglich trieb ich mich während meiner Aufenthalte in Tamriel meist alleine rum, da mir das deutlich mehr Spaß machte. Absoluter Tiefpunkt in puncto Bedienung war dann das Crafting, das Herstellen von Gegenständen, was direkt einem der Höllentore aus „Oblivion“ entsprungen sein muss.

Fazit

Ich hatte Spaß. Nicht wie mit einem typischen Onlinerollenspiel aber eben so wie mit einem „Elder Scrolls“. Mit dem endgültigen Fazit lasse ich mir noch Zeit, schließlich kann Zenimax noch an einigen Brennpunkten feilen. Und wie sich aus offiziellen Foreneinträgen herauslesen lässt, ist man sich der Schwachstellen des Spiels durchaus bewusst und arbeitet daran sie auszubessern. Und welches Onlinerollenspiel der letzten Jahre ist schon perfekt auf den Markt gekommen?

Nichts desto trotz hat Zenimax es unglaublich gut geschafft das Spielgefühl der Vorgänger in die Onlinewelt zu übertragen. Desweiteren hat die Welt für „Elder Scrolls“-Fans einfach einen ungemein hohen Wiedererkennungswert. So sieht man beispielsweise recht früh im Spiel typische Gegner aus „Skyrim“ oder aber die riesigen schwebenden Transporttiere aus „Morrowind“. Fans der Serie werden sich das Spiel vermutlich eh anschauen, aber auch Leute die Online lieber alleine unterwegs sind sollten unbedingt mal einen Blick riskieren. Hardcore Onlinerollenspieler sollten aber noch auf erste Reviews nach Veröffentlichung warten und schauen ob ZeniMax es tatsächlich noch schafft die vielen Schwachpunkte zu verbessern.

Beta Eindrücke von Elder Scrolls Online