Buch Rezension: "Die Patin" von Kerstin Gier

von Portrait von Christina Schwärzler Christina Schwärzler
Veröffentlicht am 22. April 2014

Ein Buch mit Überraschungseffekt für mich. Der Titel "die Patin" sprach mich an und das Cover ist in meinen Augen wirklich hübsch gestaltet. So viel zum ersten Eindruck des Romans von Kerstin Gier. Ein Blick auf den Buchrücken machte klar, es geht um Mütter, Kinder und die Mütter- Mafia. Im Grunde so gar nicht mein Thema. Da ich aber mittlerweile Patentante eines kleinen Jungen geworden bin und meine beste Freundin sich prächtig in der Rolle der coolen Mum macht, dachte ich mir, ich gebe dem Buch eine Chance. Ich bin sehr froh es getan zu haben. In der Bahn wurde ich immer wieder seltsam angeguckt, während ich beim lesen das Lachen nicht unterdrücken konnte.

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Wie bereits erwähnt, verrät der Titel im ersten Augenblick noch nicht viel über den Inhalt des Buches. Handelt es sich um eine Frau, die sich entschlossen hat, in die großen Fußstapfen des Paten zu treten? Nicht ganz, Constanze ist eine allererziehende Mutter von zwei Kindern und hat es sich zusammen mit ihren Freundinnen zur Aufgabe gemacht, unter dem Namen die Mütter-Mafia den Menschen in ihrer Siedlung bei kleinen und großen Problemen unter die Arme zu greifen. 

Was tun wenn man mit ansehen muss, wie eine Frau, der einzig und allein das Geld und ihr neuer Freund wichtig ist, die kleine süße Tochter vernachlässigt und der Vater hilflos für alles aufkommen muss? Und wie reagiert man wenn der eigene neue Freund eine Mutter besitzt, die einem die kalte Schulter zeigt? Die Freundin verliert ihr Baby und verkriecht sich auf dem Sofa und die Tochter kämpft mit ihren eigenen Problemen. Viel zu tun also. Constanze wäre nicht die Patin der Mütter-Mafia, wenn sie nicht für alles eine Lösung finden würde. Mit viel Witz, Charme und Entschlossenheit geht die Patin jedes Problem an, auch wenn nicht immer alles Pannenfrei läuft. 

Jedes Kapitel des Romans ist in drei Teile aufgebaut. Dem absolut streng geheimen Tagebucheinträgen von Constanzes Tochter Nelly, den Blog Einträgen der versnobten Society Mummys und Constanzes Leben. Mit 384 Seiten ist der Roman auch für Nicht-Mummys ein sehr unterhaltsames Buch. Der erste Roman der Reihe "Die Mütter-Mafia" wird durch den zweiten Teil "Die Patin" weitergeführt. Der dritte Teil "Gegensätze ziehen sich aus" komplettiert die Trilogie. Die zwei anderen Teile stehen bereits auf meiner Wunschliste. 

Die Autorin Kerstin Gier begann 1995 das Schreiben von Frauenromanen. Die gelernte Diplompädagogin lebt zusammen mit Mann, einem Sohn, drei Hühnern und zwei Katzen in der Nähe von Bergisch Gladbach. Auf ihrer Homepage teilt sie mit, dass es keinen vierten Teil der Mütter-Mafia geben wird. Dennoch schreibt sie:

Allerdings man soll ja nie nie sagen