Ein knallbuntes Kino-Abenteuer: "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2"

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 24. Oktober 2013

Sobald Kinofilme zu Kassenschlagern avancieren werden logischerweise Fortsetzungen gedreht, um das bestmögliche aus dem geschaffenen Franchise herauszuholen. Dabei spielt es meist keine Rolle, ob überhaupt Sequel-Potenzial besteht. Manchmal ist eine solche Fortführung der Storyline berechtigt, dient als Vertiefung von Handlungssträngen und Charakterbeziehungen, als Katalysator für kreatives Schaffen und dem Medium Film als Kunstwerk. In anderen Fällen jedoch, dient es der reinen Profitgier, wie zum Beispiel im Fall Disney mit der längst ausgelöffelten Star-Wars-Suppe. Es ist also nicht verwunderlich, dass Sony nach dem Erfolg der 3D-Produktion "Wolkig, mit Aussicht auf Fleischbällchen", mit welchem man sich erstmals in stereoskopische Leinwand-Gefilde wagte, den stetig erbebenden Motor der Animations-Maschinerie erneut ölte, um die Fließbänder anzutreiben und eine passende Fortsetzung mit dem unverblümten Titel "Wolkig, mit Aussicht auf Fleischbällchen 2" (ab dem 24. Oktober 2013 im Kino) zu schaffen. War das wirklich nötig?

Jein! Denn in erster Linie ist der Streifen für Kinder geschaffen - die natürlich Familienteile ins Kino ziehen - und wartet mit vielerlei origineller sowie skurriler Ideen auf. Allerdings kommt man nicht an die Tiefe einer Pixar-Produktion heran, daher wird Erwachsenen zunehmend der Unterhaltungsfaktor fehlen. Trotzdem hat das Animationsstudio wieder ordentlich geklotzt: Die Häscher, die uns hier begegnen, sind alles andere als konventionelle Schakale. Es sind monströse, mutierte Lebensmittel, die sich teils als wilde Bestien outen und zur Abwechslung mal fressen, statt gefressen werden. Der Spieß dreht sich also um. Ob Cheeseburgerspinne, Gemüsezwiebel-Dino oder riesiger fleischfressender Hamburger, die knallbunte Flora und Faune ist liebenswürdig gestaltet, atmosphärisch, mit Weite und landmalerischer Szenerie, die nur so vor Überraschungen strotzt.

Und das ist doch genau das, was Kinder sich wünschen. Abtauchen und Verlieren in eine surreale Welt der Fantasie – mag sie auch noch so ulkig und abstrus sein. Es ist ein wahres, bizarres Paradies – und das nicht nur für Kinder, sondern auch für jene mit ausgeprägten Wahnvorstellungen und einem extremen Spielraum für Dinge jenseits des Realismus. Puristen sollten die Finger hiervon lassen. Ausgestattet mit herber Narretei, bittet Sony zum nächsten Mummenschanz.

Ein knallbuntes Kino-Abenteuer: "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2"

Erfinder Flint Lockwood wird endlich anerkannt und von seinem großen Vorbild Chester V aufgefordert, sich der Live Corp Company anzuschließen, einer Einrichtung, der nur die klügste Köpfe innewohnen. Leider muss Flint allzu bald feststellen, dass seine berühmteste Erfindung, der FLDSMDFR, aus Nahrung Lebewesen wie Shrimpansen, Frittantulas und Tacodile erschafft. Eine regelrechte Invasion und Bedrohung. Daher muss die Maschine umprogrammiert werden. Das erweist sich als äußerst heikel, denn die Nahrungsmitteln sind nicht gerade freundlich gesinnt. Und auch die Freunschaft von Flint und seinen Begleitern muss zeigen, ob sie nach all den Strapazen noch halten kann...

Der Film läuft ab dem 24. Oktober 2013 in deutschen Kinos.