Davon, was wirklich wichtig ist - The Music Never Stopped

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 30. März 2012

Ruhig erzählte Independent-Filme mit kleinem Budget, Festival-Kränzen auf dem Cover und Vater-Sohn/Tochter-Konflikt im Plot sind meistens gut. „Don't Come Knocking“ etwa. Oder „The Wrestler“. Jetzt liefert ein junger Regisseur namens Jim Kohlberg mit „The Music Never Stopped“ nicht nur einen solchen Film ab, sondern untermalt ihn auch noch leitmotivisch mit einem fantastischen Soundtrack.

Henry (J. K. Simmons) und sein kleiner Sohn Gabriel teilen eine große Leidenschaft für Musik. Bis sich Gabriel (Lou Tayler Pucci) Ende der 60er Jahre der Anti-Vietnam-Bewegung anschließt und statt Bing Crosby plötzlich die Beatles, Bob Dylan und Grateful Dead verehrt. Der Ingenieur versteht seinen Sohn nicht mehr. Nach einem heftigen Streit verlässt Gabriel das Haus und bricht mit seinen Eltern. Zwanzig Jahre später erreicht Henry und seine Frau Helen (Cara Seymour) ein Anruf aus dem Krankenhaus: Gabriel leidet unter einem Gehirntumor und muss sofort operiert werden. Der Tumor ist zwar gutartig, aber sein Erinnerungsvermögen ist schwer beschädigt, insbesondere sein Kurzzeitgedächtnis und er selbst ist völlig hilflos. Seine Lebensgeister erwachen nur, wenn er Musik hört. Um endlich wieder Kontakt zu seinem Sohn zu haben, engagiert der verzweifelte Henry die Musiktherapeutin Dr. Dianne Daly (Julia Ormond). Und tatsächlich haben Die Beatles, Grateful Dead und Bob Dylan eine Wirkung auf Gabriel - und auch auf seinen Vater.

Üblicherweise spielt J. K. Simmons grobe, laute Kerle, wie etwa in „Thank You For Smoking“ oder „Spiderman“. Für „The Music Never Stopped“ hat er sein Image jedoch abgelegt und schlägt ruhige Töne an. Ist da für den Nebenrollen-Schauspieler vielleicht sogar ein kleiner Preis drin?

Ausnahmerolle für J.K. Simmons