Bayern gewinnt gegen Sao Paulo im Audi Cup und trifft im Finale auf Manchester City

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 1. August 2013

Der FC Bayern München gewinnt im Halbfinale des Audi-Cups gegen Sao Paulo mit 2:0 und manövriert sich ohne größere Umschweife und mit großer Einsatzbereitschaft ins heute Abend stattfindende Finale (20:15, RTL), wo der englische Klub Manchester City bereits wartet. Obwohl Bayern Trainer Pep Guardiola nahezu aus allen Vollen schöpfte (Mario Götze und Thiago fehlten angeschlagen) und den vom Kicker gewählten Spieler des Jahres 2013 Bastian Schweinsteiger von Beginn an auf seiner Lieblingsposition (Sechser) spielen ließ, war die Chancenverwertung der Münchener eher beängstigend.

Allein Arjen Robben versemmelte eine hochkarätige Gelegenheit nach der Anderen, wurde aber trotzdem zum 'Man of the match' gewählt. Die erlösenden Tore erzielten dann Mario Mandzukic (55.) und Mitchell Weiser (86.). Somit ist die Niederlage im Supercup gegen Dortmund anscheinend verkraftet:

"Das war gut, um bisschen Ruhe zu haben vor den ganzen Leuten, die darauf warten, dass wir mal wieder patzen."

sagte Mittelfeld-Akteur Thomas Müller. Diese Leute sind es auch, die Peps Philosophie mit einer Spur Argwohn betrachten. Der ehemalige Coach des FC Barcelona tüftelte zuletzt wild an verschiedenen taktischen Systemen, die sogar seine Spieler verwirren und im Ende eher kontraproduktiv sein können. Auch Stürmer Claudio Pizarro, der später den Rasen für Mandzukic räumen musste, meinte:

"Es ist total anders. Ich bin jetzt lange im Fußballgeschäft und hatte noch nie einen Trainer, der so viele Änderungen macht".

Chancentod Arjen Robben ging in die entgegengesetzte Richtung: "Ich finde nicht, dass wir so viele Änderungen haben oder ganz anders spielen." Die beiden Aussagen sind so inkongruent, dass es schon wieder zum Chaos in München passt. Warum will Pep eine Mannschaft verändern, die im letzten Jahr mit ihrem System zum besten Team der Welt avancierte? Diese Experimente sind Gift. Dass man mal von Spiel zu Spiel taktische Veränderungen anstrebt und sich dem jeweiligen Gegner anpasst, ist verständlich. Dass man aber - selbst wenn es nur Testspiele sind - immer neu experimentiert, statt einer Aufstellung mal eine längere Chance gibt, stiftet doch nur Unruhe.