Anna Bader: Abenteuer-Leben der WM-Schwimmerin und Klippenspringerin

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 31. Juli 2013

Playboy-Girl und Profischwimmerin Anna Bader holt bei der Schwimm-WM in Barcelona in der Debüt-Disziplin Klippenspringen Bronze. Die siebenmalige Europameisterin beeindruckte mit spektakulären Sprüngen aus über 20 Metern, konnte sich aber nicht gegen die US-Amerikanerinnen Ceselie Carlton und Ginger Huber durchsetzen. Die 29-jährige Deutsche blickt auch abseits ihrer Extremsportart auf ein abenteuerliches Leben zurück. In der Karibik zum Beispiel, überlebte sie ein kleines Scharmützel.

"Mir gefällt der Moment vor dem Sprung, wenn ich alle Gesichter unten sehe. Dann kommt die Energie nach oben. [...] Der Moment nach dem Eintauchen ist der schönste oder der schlimmste.",

sagt Bader. Schon seit zwölf Jahren hat sie das risikoreiche Klippenspringen für sich entdeckt. Anna Bader braucht den Kick, das Adrenalin, das durch den Körper rauscht und das Herz schneller schlägen lässt. Aufregung, Überwindung und den Mut über den eigenen Schatten zu springen, könnten ihre Devisen sein. Denn Sprünge aus dieser enormen Höhe sind für dem Ottonormalbürger nicht unbedingt zum Vergnügen geeignet. Die Wucht des Aufpralls ist kolossal und bei falscher Rotation und Darbietung äußerst schmerzhaft.

"Risiko ist Teil jeder Entscheidung beim Klippenspringen – wie auch im wahren Leben. [...] Klar, ich hatte anfangs Bammel. Ich brauchte eine Weile, bis ich mich fit genug fühlte, diesem Einschlag von 20 Metern standzuhalten.",

sagt die Bronze-Medaillen-Gewinnerin. Mit 17 Jahren sprang sie in Jamaica zum ersten Mal vom schroffen Felsen. Bisher ist sie (lediglich) mit einer unangenehmen Steißbeinverletzung davongekommen. Sie selbst behauptet von sich, sie sei seltsam und eigen - ein bisschen verrückt. Vielleicht braucht man diese Eigenschaften, um furchtlos und akrobatisch in die Tiefe zu stürzen. Bader gibt sich 'tough':

"Wenn ich jetzt sterben würde, könnte ich mich eigentlich nicht beklagen. Ich habe daher keine Angst vor dem Tod. Eigentlich habe ich vor nichts Angst."

Anna Bader: Abenteuer-Leben der WM-Schwimmerin und Klippenspringerin

Sie hat einiges durchgemacht, war als eine Art Gaukler in Madrid, trat sogar in China auf, erlebte Hurrikan "Wilma" und später auch einen Kugelwechsel in der Karibik. Man könnte meinen, ihre Leidenschaft für das Klippenspringen entstand aus dem Drang, außergewöhnliche Erfahrungen mit außergewöhnlichen Handlungen zu verarbeiten.