Cologne Fine Art im Spiegel: Was sagen die Aussteller zur Messe 2013?

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 20. November 2013

Die alljährliche Cologne Fine Art hat auch 2013 nichts von ihrem alten Glanz verloren. Die Kunstmesse in Köln zeigt dieses Jahr eine besonders gute Mischung - das Galerien-Programm reicht von alljährlich wiederkehrenden, traditionsreichen Häusern, bis hin zu den sogenannten Young Dealers. Sieben junge Galerien sind erstmals bei der Cologne Fine Art 2013 - wir haben einige von ihnen gesprochen. Zudem gibt es wieder von den Alten Meistern bis hin zur Kunst des 20. Jahrhunderts, von Wandteppichen, über Schmuck und antikem Möbiliar, bis hin zu Gemälden, Fotografien und Zeichnungen Einiges zu entdecken - so auch den Gewinner der Cologne Fine Art 2013. Seit heute bis noch zum 23. November hat die Messe ihre Pforten geöffnet.

Die Galen Galerie ist noch recht jung; Dr. Maria Galen gründete sie 2011. Laut der aufgeschlossenen Galeristin ist das Unternehmen aus Galen noch in der Gründungsphase und sie freue sich, zum ersten Mal auf der Cologe Fine Art vertreten zu sein. Alles wirke sehr einladend und freundlich. Als Besucherin sei sie bereits in der Vergangenheit auf der Messe in Köln gewesen; mit der Galerie Galen habe sie auch schon auf kleineren Messen Erfahrungen gesammelt. Die Bewerbung bei der Cologne Fine Art ist ihr geglückt, was wiederum für uns ein Glück ist, denn so erhalten wir Alte Meister bei ihr zu sehen. Aus dem Umkreis von Anthonis van Dyck stammt zum Beispiel die "Kopfstudie eines älteren Mannes" (Öl auf Holz, Preis hier: 10.500 Euro).

Die zwei dynamischen Herren der Galerie Hirschmann aus Berlin stellen auch zum ersten Mal auf der Cologne Fine Art aus. Federkopfschmuckstücke (Rio Araguaia, "Federdiadem", Goia, Brasilien), Kopfreife (Erikbaktsa, Rio Juruena, "Kopfreif mit Nackenschmuck, Mato Gosso, Brasilien) und andere exotische Feinheiten stellen sie in Köln in den Fokus, so auch von Werner Pawlok ("Federn", 2013). Daheim in der Hauptstadt haben sie zudem Werke von beispielsweise Markus Lüpertz und als Gastkünstler Sigmar Polke im Angebot. Begeistert erzählen sie, dass sich schon im Vorfeld der Messe stolze acht Interessenten für eines ihrer Exponate gemeldet haben - von dem Zuspruch und dem vielen Lob der vorbeigehenden Besucher versprechen sie sich viel. Das Konzept gehe laut den Galeristen scheinbar auf, die ausgestellten Objekte passen alle in dasselbe und das komme gut an. Das können diverse Besucher heute bereits verifizieren.

Die Galerie Schwarzer aus Düsseldorf, ansässig in der Königsallee, ist wieder einmal auf der Messe zugegen und zeigt auf der Cologne Fine Art teilweise Werke, die auch bereits auf der Art Cologne 2013 vor einem halben Jahr zu sehen waren. So zum Beispiel "Blumengarten" von Emil Nolde (1924, Preis auf Anfrage). Das Werk sei laut dem Galeristen zwischenzeitlich in zwei Ausstellungen (u.a. im Kunstmuseum Erlangen) zu Gast gewesen, bis es erst vor einer Woche wieder bei der Galerie, rechtzeitig für die Cologne Fine Art, angekommen sei. Generelle Unterschiede zu den Vorjahresmessen könne er nicht ausmachen. Alles sei "gut". Die Galerie zeigt Kunstwerke der Klassischen Moderne und der Kunst nach 1945.

In der Tat ist der Aufbau der Messe sehr ähnlich zum Vorjahr. Die Young Dealers mischen sich zudem gut unter die traditionsreichen Galerien. Der Gewinner der Cologne Fine Art ist dieses Mal Jürgen Klauke. Der Künstler zeigt sehr eindrucksvolle, großformatige schwarz-weiß Fotografien und kleinformatigere bunte Bilder, die allesamt auf einer großzügigen Ausstellungsfläche des Gewinners verteilt sind. Tony Cragg ist der Vorjahresgewinner.

Neben Kunstkritikern, Kunstprofessoren und Händlern lassen sich auch neugierige Besucher die Schau nicht entgehen - Schmuck, kleinformatige asiatische Kunstbilder und diverse antike Möbelstücke sind für letztere ein besonderer Kaufreiz. Die Cologne Fine Art ist eine der traditionsreichsten Messen der Welt für das dortige Angebot von Alter Kunst, Angewandter Kunst, Arbeiten auf Papier und Design und Weiterem. In Fachkreisen gehört zu den Highlights 2013 u.a. ein Barockschrank aus Braunschweig, der feine bunte Elfenbeinarbeiten aufweist und Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden sein soll. Auch die Holzschnitte von Albrecht Dürer erhalten Aufmerksamkeit. Besonders eine Lithographie, die neben Dürers Holzschnitten hängt und die recht verschwommen so kaum ein Künstler in Europa zu jener Zeit angefertigt haben soll, zieht die Blicke der Experten auf sich. In der Tat vermutet man solch ein Werk nicht in dem Repetoire. Es ist sehr interessant, mehr über die angewandte Technik und das exceptionelle des Werks zu erfahren; Details, die dem Betrachter sonst vielleicht verborgen geblieben wären.

Ein Besuch auf der Cologne Fine Art 2013 lohnt sich wieder einmal. Gehen Sie hin und tauschen Sie sich aus, denn es gibt viel zu Entdecken.