Panorama Reisen

Trend Couchsurfing - günstig reisen und Leute kennenlernen

von Portrait von Sarah Brender Sarah Brender
Veröffentlicht am 29. September 2014

Die Frau auf dem obigen Foto schläft offensichtlich auf einem Ausstellungs-Sofa in einem bekannten schwedischen Möbelhaus. Es gibt aber deutlich angenehmere und individuellere Möglichkeiten, auch in fremden Städten Schlafplätze zu finden. Eine will ich jetzt vorstellen.

Schon lange ist es kein Geheimtipp mehr: Couchsurfing ist inzwischen eine bekannte Art, alternativ und günstig zu reisen. Dabei lernt man außerdem Leute auf eine Art kennen, die sofort Nähe herstellt: Man übernachtet als Couchsurfer bei anderen, davor meist unbekannten Menschen, die sich ebenfalls bei couchsurfing.org angemeldet haben und einen oder mehrere Schlafplätze für Couchsurfer kostenlos zur Verfügung stellen.

Statt in einem anonymem Hotelzimmer zu schlafen, bietet sich also eine Möglichkeit, eine Stadt und bei Auslandsreisen ein Land nicht nur von der reinen Touristenseite kennenzulernen, sondern in einer individuellen Wohnung unterkommen zu können. Und wenn es gut geht, kann man so gleich auch noch nette Leute kennenlernen, die einem als Einheimische mehr über die Stadt verraten können und sicher auch ein paar Geheimtipps auf Lager haben.

Couchsurfing.org gibt es seit 2004. Inzwischen hat es laut eigener Aussage auf der Homepage rund 9 Millionen Mitglieder in über 120.000 Städten auf der ganzen Welt.

"Give back and open your home to travelers. Learn about a new culture first-hand or practice a language. Make the world a little smaller; a little friendlier."

heißt es auf couchsurfing.org. Nicht für jeden ist das Konzept des Gastfreundschaftsnetwerks das Richtige. Neuen Menschen gegenüber offen zu sein, Kompromissbereitschaft und auch ein bißchen Abenteuerlust kann sicher nicht schaden. Wer alleine verreist, hat so aber eine tolle Möglichkeit, nicht nur Kosten zu sparen, sondern auch Einblicke in die bereiste Stadt zu bekommen, die bei einem Hotelurlaub nicht möglich sind.

 "You have friends all over the world, you just haven’t met them yet." heißt es bei couchsurfing.org.

Die zunehmende Kommerzialisierung des erfolgreichen Konzepts wurde inzwischen mehrfach kritisiert. So gab die  Welt einem Artikel den Titel "Warum es nicht mehr cool ist, Couchsurfer zu sein".

Wirklich schockierend ist die Meldung von der Vergewaltigung einer 29jährigen Couchsurferin in Leeds durch ihren Gastgeber. Der Täter wurde laut Yorkshire Evening Post zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Das scheint jedoch ein schlimmer, aber absoluter Einzelfall gewesen zu sein. Dass Sicherheit beim Couchsurfen wichtig ist, versteht sich von selbst. Um die Vertrauenswürdigkeit der Mitglieder besser einschätzen zu können, gibt es ausführliche Nutzerprofile, ein System zur Identitätsprüfung der Nutzer per Kreditkarte oder Bankeinzug und eine Art gegenseitiges Bürgschaftssystem. Durch Bewertungen kann man sich außerdem informieren, wie zufrieden andere Couchsurfer mit dem Gastgeber und der Unterkunft selbst waren. Darüber hinaus gibt es interessenbezogene Diskussionsgruppen und eine Funktion zum Senden privater Nachrichten.

Ich gebe zu: Es klingt zwar sehr spannend, aber ich kann mir trotzdem nicht wirklich vorstellen, bei Fremden zu übernachten.

Was ist Eure Meinung zum Thema Couchsurfing? Habt Ihr es schon ausprobiert?

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